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Press release News vom 06.03.2002


 

Aspirin ® -Wirkstoff senkt Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall
Meilenstein auf dem Gebiet der Acetylsalicylsäure


Wirkung von ASS zur Prävention von Gefäßverschlüssen

Frankfurt/Main – Patienten, die ein erhöhtes Risiko tragen, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder andere arterielle Gefäßverschlüsse zu erleiden, haben es jetzt Schwarz auf Weiß: Die Acetylsalicylsäure (ASS), der Wirkstoff von Aspirin ® , verringert die Häufigkeit von erneuten Gefäßverschlüssen. Das bestätigen die Wissenschaftler der „Antithrombotic Trialists‘ (ATT) Collaboration“ in ihrer jetzt veröffentlichten Meta-Analyse.

Die ATT-Forschergruppe hat dazu insgesamt 287 Studien ausgewertet, an denen mehr als 200.000 Menschen mit einer entsprechenden Vorerkrankung beteiligt waren. Ihre Untersuchung hat ergeben, dass die Einnahme antithrombotisch, das heißt blutplättchenhemmend, wirkender Substanzen wie ASS die Gefahr, Opfer eines „schweren vaskulären Ereignisses“ zu werden, um rund 25 Prozent vermindert. Die Meta-Analyse und deren Bedeutung für behandelnde Ärzte und deren Patienten stellen Experten heute auf einer Pressekonferenz der Bayer AG in Frankfurt am Main vor.

Konkret konnte die Rate nicht tödlich verlaufender Schlaganfälle um 25 Prozent, die Zahl nicht tödlicher Herzinfarkte sogar um 34 Prozent gesenkt werden. 15 Prozent konnten vor einem tödlichen Gefäßverschluss bewahrt werden. Für Professor Carlo Patrono, Pharmakologe an der Universität in Rom, Italien, liegen die Vorteile klar auf der Hand: „Für viele Risikopatienten bringt die Therapie mit ASS bei der Reduzierung von Gefäßverschlüssen deutliche Vorteile. Sie überwiegen bei weitem den Nachteil eines möglichen
Blutungsrisikos.“

„Die Meta-Analyse hat die bereits bekannten Anwendungsgebiete von ASS nicht nur untermauert. Sie hat gezeigt, dass der Wirkstoff von Aspirin ® nach wie vor der “Goldstandard“ in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist“, erläutert Dr. Marianne Petersen-Braun, wissenschaftliche Leiterin des Geschäftsbereichs Consumer Care der Bayer Vital GmbH.

Erstmals belegen die Forscher der Antithrombotic Trialists‘ Collaboration, dass ASS auch beim akuten Schlaganfall sowie Vorhofflimmern, stabiler Angina pectoris und bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit vorbeugen kann. Damit zeichnet sich ein Wirkpotenzial von ASS über die bereits bekannten Anwendungsgebiete hinaus ab. Und das bereits bei einer sehr niedrigen Dosierung. „Zwischen 75 bis 150 Milligramm täglich reichen aus, um eine erfolgreiche Langzeittherapie sicher zu stellen“, erklärt Professor Harald Darius, Oberarzt an der II. Medizinischen Klinik in Mainz. „Lediglich zur Akutbehandlung wird eine Anfangsdosis von mindestens 150 Milligramm empfohlen“, so Darius. Er empfiehlt entsprechend der Daten der internationalen Multizenterstudie CURE bei 12.562 Patienten mit akutem Koronarsyndrom (instabile Angina, non Q-wave Infarkt) mit oder ohne nachfolgende Herzkatheter-Intervention eine Nachbehandlung mit ASS und Clopidogrel über neun Monate.

„Aufgrund der unterschiedlichen Wirkmechanismen von ASS und Clopidogrel können sich beide Plättchenhemmer synergistisch verstärken. Neben der Hemmung der Plättchenaggregation üben beide Substanzen eine zusätzliche Schutzwirkung auf die Gefäßwand aus“, erläutert Professor Henning Schröder, Leiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität in Halle. Allerdings ist eine mögliche pharmakodynamische Wechselwirkung zu berücksichtigen. Da die Kombinationstherapie mit Clopidogrel und ASS zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann, muss in jedem Einzelfall das Nutzen-Risiko-Verhältnis geprüft und bewertet werden.

Aufgrund der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse haben die Bayer Vital GmbH und Bristol-Myers Squibb (BMS) in Deutschland ein gemeinsames Vermarktungsabkommen getroffen. Ab Februar 2002 wird das BMS – Präparat Iscover ® (Clopidogrel) neben Aspirin ® Protect den Ärzten von Bayer-Außendienst-Mitarbeitern vorgestellt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen in den Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen. Allein in Deutschland liegt die Zahl der Todesopfer bei jährlich fast einer halben Million Menschen. Sowohl Herzinfarkt als auch die meisten Schlaganfälle entstehen durch das Zusammenklumpen von Blutplättchen, die sich dann als Pfropf in den Blutgefäßen bilden und so die Blutzirkulation einschränken oder verhindern. Mit Aspirin ® Protect bietet Bayer ein speziell für dieses Anwendungsgebiet maßgeschneidertes Produkt an. Die magensaftresistente Tablette wurde zur Verbesserung der Magenverträglichkeit bei der niedrigdosierten ASS-Therapie entwickelt.

Sowohl in gastroskopisch kontrollierten Untersuchungen (Magenspiegelungen) als auch in Anwendungsbeobachtungen konnten mit dieser Darreichungsform sehr gute Ergebnisse bezüglich der Verträglichkeit erzielt werden.