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Pressemitteilung vom 27.10.2015

Deutschland-Atlas Anlageverhalten: Wo der Mut beim Investieren zuhause ist

Bayern gehen bei der Geldanlage gerne ins Wagnis / Vermögensaufbau durch Aktien keine Frage von Risikobereitschaft

Quickborn. Die Bayern ticken auch bei Investments anders, sie sind besonders wagemutig. Dies zeigt der „Deutschland-Atlas Anlageverhalten“ von comdirect. Für höhere Gewinnaussichten sind im Bundesdurchschnitt gerade einmal 42,0 Prozent der Deutschen bereit, auch Verluste in Kauf zu nehmen. Beim Spitzenreiter in Erlangen sind es mit 87,2 Prozent mehr als doppelt so viele, die sich bei Investments etwas trauen. Und die mittelfränkische Großstadt ist nicht allein: Bei der Geldanlage ist der Mut im Freistaat zuhause, denn die 14 nächstplatzierten Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland mit dem höchsten Anteil wagnisorientierter Anleger liegen ebenfalls in Bayern. Erst auf Rang 16 platziert sich mit Bremerhaven (77,2 Prozent) eine Stadt außerhalb des Freistaats. Die vorsichtigsten Deutschen beim Investieren sind Thüringer aus dem Landkreis Eichsfeld (0,5 Prozent).

Die 15 bayerischen Landkreise mit der höchsten Risikobereitschaft weisen im Bundesvergleich auch hohe Aktionärsquoten aus. In Erlangen liegt sie bei 13,0 Prozent – nur sechs von 402 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland haben einen noch höheren Anteil an Aktionären. Die geringste Aktionärsquote unter den 15 besonders wagnisbereiten Kreisen hat Coburg mit 9,7 Prozent. Mit Platz 110 liegt aber auch diese kreisfreie Stadt im oberen Drittel der Kreise nach Aktionärsquote.

„Zwischen Aktienbesitz und Wagnisbereitschaft gibt es aber nicht zwangsläufig ein Korrelation“, so Arno Walter, CEO von comdirect. „In vielen Landkreisen, die überdurchschnittlich hohe Aktionärsquoten aufweisen, sind die Bürger besonders vorsichtig.“ So liegt Köln mit nur 27,1 Prozent wagnisbereiten Anlegern im unteren Viertel des Wagnis-Rankings. Die Aktionärsquote ist mit 12,6 Prozent aber stärker ausgeprägt als in Erding – Platz 2 nach Wagnisaffinität bei 10 Prozent Aktionären. Ein gutes Gegenbeispiel ist auch Bremerhaven (Platz 16). Hier schätzen sich mehr als drei Viertel aller Einwohner als mutig bei der Geldanlage ein. Die Aktionärsquote liegt jedoch nur bei mageren 6,1 Prozent.

Thüringer und Sachsen besonders sicherheitsorientiert

Die Thüringer und Sachsen sind bei der Geldanlage insgesamt sehr vorsichtig, bevorzugen eine geringere, dafür aber sicherere Rendite. Die Wagnisbereitschaft ist im bundesweiten Vergleich hier am geringsten ausgeprägt: Alle Landkreise und kreisfreien Städte dieser Bundesländer befinden sich auf den letzten 35 Plätzen des Rankings mit weniger als fünf Prozent wagnisorientierter Bevölkerung. Den höchsten Wert erreicht hier das sächsische Chemnitz mit 4,3 Prozent.

„In ausgedehnten Niedrigzins-Phasen wie derzeit sollte das Geld nicht auf Tagesgeldkonten liegen“, so comdirect-CEO Walter. „Mit Zinsen unterhalb der Inflationsrate wird kein Vermögen geschaffen, sondern vernichtet. Für den langfristigen Vermögensaufbau gehören deswegen Aktien und andere Wertpapiere wie Fonds ins Portfolio.“

 

Top 10 Kreise – Wagnisbereitschaft bei der Geldanlage

 

Rang Kreis / kreisfreie Stadt Land Wagnisbereitschaft
1. Erlangen, kreisfreie Stadt (Bayern) 87,8%
2. Erding, Landkreis (Bayern) 83,1%
3. Regensburg, kreisfreie Stadt (Bayern) 83,0%
4. Freising, Landkreis

(Bayern)

82,6%

5. Ingolstadt, kreisfreie Stadt (Bayern) 82,1%
6. Fürstenfeldbruck, Landkreis (Bayern) 82,1%
7. Würzburg, kreisfreie Stadt (Bayern) 81,9%
8. Fürth, kreisfreie Stadt (Bayern) 81,8%
9. München, Landkreis (Bayern) 81,3%
10. Ebersberg, Landkreis (Bayern) 80,6%

 

 

Top Kreise der 16 Bundesländer – Wagnisbereitschaft bei der Geldanlage

 

Bundesland  Kreis / kreisfreie Stadt Wagnisbereitschaft (Rang (D))
Bayern: Erlangen, kreisfreie Stadt 87,8% (1) 
Bremen: Bremerhaven, kreisfreie Stadt 77,2%  (16) 
Baden-Württemberg: Böblingen, Landkreis 74,5%  (21) 
Saarland: Saarpfalz-Kreis, Landkreis  73,7% (23) 
Hessen: Darmstadt, kreisfreie Stadt  69,2%  (44)
Schleswig-Holstein: Kiel, kreisfreie Stadt  65,8% (68) 
Rheinland-Pfalz: Mainz, kreisfreie Stadt 65,1%  (73) 
Sachsen-Anhalt: Magdeburg, kreisfreie Stadt  57,2%  (123)
Niedersachsen: Oldenburg, kreisfreie Stadt  56,1% (132) 
Nordrhein-Westfalen: Rhein-Erft-Kreis, Landkreis  42,6% (210)
Hamburg: Hamburg, kreisfreie Stadt  41,4%  (217) 
Berlin: Berlin, kreisfreie Stadt  39,9%  (228)
Brandenburg: Potsdam, kreisfreie Stadt 38,0%  (238) 
Meckl.-Vorpommern: Nordwestmecklenburg, L.-Kreis  16,1%  (346) 
Sachsen: Chemnitz, kreisfreie Stadt 4,3% (367) 
Thüringen: Weimar, kreisfreie Stadt 3,9% (368) 

 

Top 10 der 50 größten Städte – Wagnisbereitschaft bei der Geldanlage

 

Rang Stadt Bundesland 

Wagnisbereitschaft

1. München Bayern 76,3%
2. Saarbrücken Saarland 72,0%
3. Bremen Bremen 71,8%
4. Karlsruhe

Baden-Württemberg

71,3%

5. Augsburg Bayern 70,7%
6. Mannheim Baden-Württemberg 70,1%
7. Kiel Schleswig-Holstein 65,8%
8. Wiesbaden Hessen 65,7%
9. Mainz Rheinland-Pfalz 65,1%
10. Freiburg im Breisgau Baden-Württemberg 64,4%

Wagnisbereitschaft: Anteil der Bevölkerung, der bei der Geldanlage für höhere potenzielle Gewinnaussichten mögliche Verluste in Kauf nimmt

 

Über die Studie
Die Studie „Deutschland-Atlas Anlageverhalten“ der comdirect Bank basiert auf aktuellen mikrodemografischen Daten von GfK und Acxiom zu Bevölkerungsstruktur, Einkommen und Aktienbesitz in Deutschland. Die Daten wurden auf Kreis- und Stadtebene konsolidiert und zu ausgewählten Fragestellungen in Bezug zueinander gesetzt. Die hier angegebene Aktionärsquote stellt den Anteil der Bevölkerung der jeweiligen Landkreise und kreisfreien Städte dar, der Aktien besitzt (ohne Aktienfonds).