Zwischenbericht zum 31. März 2006
Die Commerzbank hat im ersten Quartal 2006 mit 959 Mio Euro ihr bislang weitaus höchstes operatives Ergebnis in einem ersten Quartal erzielt. Der bereits gute Vorjahrsbetrag wurde nochmals um 77,3% übertroffen. Auch ohne den Sonderertrag in Höhe von 407 Mio Euro aus dem Verkauf eines Aktienanteils von 8,1% an der Korea Exchange Bank liegt das Ergebnis auf einem außerordentlich hohen Niveau und verdeutlicht die anhaltend großen Fortschritte der Commerzbank. Der Konzernüberschuss konnte um 87,3% auf 740 Mio Euro gesteigert werden und erreichte bereits fast zwei Drittel des Überschusses im gesamten Jahr 2005. Aus dem Gewinn je Aktie von 1,13 Euro errechnet sich eine hohe Eigenkapitalrendite auf den Konzernüberschuss von 25,9%. Die Aufwandsquote verbesserte sich gleichzeitig deutlich auf nur noch 51,7%. Wie der Vorstand im neuen Zwischenbericht schreibt, dürfen diese Zahlen zwar nicht hochgerechnet werden. 'Angesichts des guten ersten Quartals, der sich aufhellenden konjunkturellen Lage und der guten Stimmung an den Börsen sind wir aber zuversichtlich, unsere Renditeziele für das Jahr 2006 zu erreichen oder gar zu übertreffen.' Zu dem ausgezeichneten Quartalsergebnis haben alle Ertragskomponenten beigetragen. So war der Zinsüberschuss von 825 Mio Euro um gut 14% höher als ein Jahr zuvor, wobei ein Teil dieses Anstiegs auf den im Dezember auf 49% erhöhten Anteil an der Eurohypo zurückgeht. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurden im ersten Quartal 154 Mio Euro angesetzt. Provisionsüberschuss (+24,2%) und Handelsergebnis (+26,0%) profitierten von dem lebhaften Wertpapiergeschäft und erreichten jeweils neue Rekordbeträge. Das Ergebnis aus dem Beteiligungs- und Wertpapierbestand ist geprägt vom Teilverkauf der KEB-Aktien. Insgesamt sind die operativen Erträge in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahr kräftig um 30% gestiegen. Die Zunahme der Verwaltungsaufwendungen um 7,5% erklärt sich aus höheren Rückstellungen für erfolgsabhängige Bonuszahlungen und für Long Term Performance-Pläne. Die fixen Personalkosten sind dagegen weiterhin konstant - Zeichen dafür, dass die Commerzbank der Kostendisziplin unverändert hohe Priorität einräumt.
Die Konzern-Bilanzsumme schnellte durch den am 31. März abgeschlossenen Erwerb der Eurohypo auf 632 Mrd Euro. Ohne Eurohypo hatte die Bilanzsumme der Commerzbank Ende des vergangenen Jahres noch 445 Mrd Euro betragen. Die Kernkapitalquote lag Ende März bei 6,5% und damit trotz des Erwerbs der Eurohypo an unserem Zielkorridor von 6,5% bis 7%. Die Vollkonsolidierung der Eurohypo in der Ergebnisrechnung erfolgt ab dem zweiten Quartal. Dann werden voraussichtlich auch die mit dem Erwerb im Zusammenhang stehenden Restrukturierungskosten verbucht.
Nicht nur die gesamte Bank, sondern auch die einzelnen operativen Segmente konnten ihre Ergebnisse im ersten Quartal zum Teil signifikant weiter verbessern. Dies gilt dank dem lebhaften Wertpapiergeschäft vor allem für das Segment Privat- und Geschäftskunden, das sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr stark um 55% auf 107 Mio Euro gesteigert hat. Von höheren Erträgen im Zins- und Provisionsgeschäft profitierte auch das Segment Mittelstandsbank mit einer guten Verdoppelung seines operativen Ergebnisses auf 149 Mio Euro. Dem Segment Corporates & Markets kamen nicht nur die günstigen Marktbedingungen zugute, sondern auch die klare strategische Fokussierung auf kundenbezogenes Geschäft. Das operative Ergebnis stieg um 35% auf 134 Mio Euro; dies entspricht einer Rendite von gut 30%. Fortschritte machte auch das International Corporate Banking mit Zuwächsen in allen Ertragspositionen. Besonders positiv war die Entwicklung in den USA und Westeuropa.
Die konzeptionelle Integration der Eurohypo in die Commerzbank-Gruppe liegt weiter voll im Plan und wird Ende Mai weitgehend abgeschlossen sein. Daran schließt sich dann unmittelbar die Umsetzung in den jeweiligen Einheiten und Abteilungen an. Voraussichtlich sind alle Maßnahmen bis Ende dieses Jahres implementiert. Einzige Ausnahme ist das Private Kreditgeschäft, das wegen seines Umfangs, seiner Komplexität und der beabsichtigten Integrationstiefe als separates Projekt ausgegliedert worden ist. Erste Ergebnisse hierzu werden voraussichtlich im Juni vorliegen. Den operativen Betrieb wird die gemeinsame Kreditbearbeitungsplattform schrittweise im Jahr 2007 aufnehmen. Die vollen Synergien aus der Integration erreichen nach heutigem Stand im Jahr 2008 etwa 142 Mio Euro und liegen damit deutlich über dem ursprünglichen Korridor von 100 bis 130 Mio Euro. Sie setzen sich aus 76 Mio Euro Kosten- und 66 Mio Euro Ertragssynergien einschließlich 15 Mio Euro Refinanzierungsvorteilen zusammen. Auf das Heben von noch höheren Kostensynergien ist bewusst verzichtet worden, um nicht das gemeinsame Geschäftspotenzial und damit die Höhe der Ertragssynergien zu gefährden. Es bleibt erklärtes Ziel der Integration, das erfolgreiche Geschäftsmodell der Eurohypo fortzuführen. Ebenfalls erfreulich: Die Restrukturierungskosten der Integration werden in der Commerzbank-Ergebnisrechnung mit 118 Mio Euro geringer zu Buche schlagen als ursprünglich mit 150 Mio Euro angenommen. Der komplette Zwischenbericht steht im Internet hier zur Verfügung. Weitere Details des Zahlenwerks und der Einbindung der Eurohypo erläutert Dr. Eric Strutz, CFO der Commerzbank, auf einer Telefonkonferenz für Journalisten am 4. Mai um 8 Uhr. Begleitende Grafiken stehen unter: https://www.commerzbank.de/presse/archiv/praesentationen/index.html. |