Commerzbank-Zwischenbericht zum 30. Juni 2001: <BR>Kostensenkung hat Priorität - Bilanzsumme über 500 Mrd Euro
Die anhaltend schwache Tendenz an den internationalen Aktienbörsen und der weltweite Konjunkturabschwung haben im Commerzbank-Konzern Spuren hinterlassen. Immerhin gelang es der Bank im ersten Halbjahr 2001, auch ohne nennenswerte Sonderpositionen den Rückgang der Erträge (- 2,6%) in Grenzen zu halten. Dagegen bereitet der kräftige, erst zuletzt leicht abgeschwächte Kostenschub weiterhin Sorgen: Die Verwaltungsaufwendungen lagen in den ersten sechs Monaten um fast 18% über Vorjahr. Zur Eindämmung der Kostenflut hat der Vorstand unterdessen ein Bündel an kostensenkenden Maßnahmen beschlossen, das von der Streichung von IT-Projekten bis zu einem Einstellungsstopp reicht. Dadurch sollen noch im laufenden Jahr Einsparungen von 240 Mio Euro realisiert werden. Und im Zwischenbericht kündigt der Vorstand an: 'In den kommenden Jahren werden wir allerdings noch stärker auf die Kostenbremse treten. Unser Ziel ist es, die Verwaltungsaufwendungen bereits im nächsten Jahr unter das Niveau von 2001 zu drücken'.
Bei anhaltender geschäftlicher Expansion - die Konzern-Bilanzsumme übertrifft inzwischen 500 Mrd Euro - ist der Zinsüberschuss im ersten Halbjahr weiter um 8% gestiegen. Die Risikovorsorge wurde angesichts der abgekühlten Konjunktur mit 329 Mio Euro um gut ein Viertel höher angesetzt als vor einem Jahr. Doch obwohl sich die Banken generell auf einen wachsenden Vorsorgebedarf einstellen müssen, befürchtet die Commerzbank nicht, dass sich ihre im Branchenvergleich äußerst niedrige Wertberichtigungsquote wesentlich verändern wird. Im Provisionsüberschuss macht sich die Börsenflaute besonders negativ bemerkbar: Den Rückgang der Wertpapierprovisionen um ein Drittel konnten die übrigen, fast durchweg gestiegenen Einnahmen nicht voll kompensieren, so dass der gesamte Provisionsüberschuss ein Minus von 14,5% zeigt. Der Rückgang im Handelsergebnis konnte dank der sehr guten Resultate im Devisenhandel auf ein Zehntel beschränkt werden.
Als Saldo aller Erträge und Aufwendungen verbleibt für das erste Halbjahr ein Ergebnis vor Steuern von 495 Mio Euro. Vor allem wegen des damaligen hohen Sonderertrags aus Börsengang und Kapitalerhöhung der comdirect bank ist es mit dem Halbjahresergebnis 2000 kaum vergleichbar. In bereinigter Rechnung fiel das diesjährige Vorsteuerergebnis um gut die Hälfte niedriger aus. Im Einzelnen verlief das Geschäft mit Firmenkunden und Institutionen - auch wegen der konsequenten Mittelstandsorientierung - weiterhin sehr zufriedenstellend. Die Hypothekenbanken lieferten erneut einen stabilen Ergebnisbeitrag, während die übrigen Geschäftsfelder mit Ausnahme des Bereichs Treasury mehr oder weniger unter der Börsenschwäche litten. Dennoch erwartet der Vorstand für die nächsten Monate eine spürbare Aufwärtsentwicklung der Commerzbank für den Fall, dass die auf den Weg gebrachten Kosteneinsparungen von einem günstigen Marktumfeld begleitet werden.
Der komplette Zwischenbericht steht unter www.commerzbank.de/navigate/irel_frm.htm im Internet zur Verfügung.
|