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DGAP-Ad-hoc News vom 28.07.2009

EADS veröffentlicht Halbjahresergebnisse 2009

European Aeronautic Defence and Space Company EADS N.V. / Halbjahresergebnis
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

Ad-hoc-Mitteilung, 28. Juli 2009

EADS veröffentlicht Halbjahresergebnisse 2009
- Hohe Airbus-Auslieferungen mit 254 Zivilflugzeugen   - EBIT* vor Einmaleffekten: EUR 1,3 Mrd.
  - EBIT*: EUR 888 Mio. 
  - Konzernergebnis: EUR 0,4 Mrd.
- Solide Nettoliquidität in Höhe von EUR 8,1 Mrd.   - Prognose für Free Cash Flow 2009 angehoben
- Verhandlungen mit A400M-Kunden treten in neue Phase
Wie die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2009 zeigen, läuft das Geschäft von EADS (Börsenkürzel: EAD) über alle Konzernbereiche hinweg weiterhin gut. Gleichzeitig beobachtet EADS nach wie vor aufmerksam die wirtschaftliche Situation der Kunden und sein gut gefülltes Auftragsbuch mit einem Volumen von über EUR 390 Mrd. Der Auftragseingang in Höhe von EUR 17,2 Mrd. spiegelt den Rückgang im zivilen Geschäft wider. Der Umsatz erreichte EUR 20,2 Mrd., das EBIT* vor Einmaleffekten belief sich auf EUR 1,3 Mrd. Der Konzern erzielte im ersten Halbjahr ein EBIT* in Höhe von EUR 888 Mio., das vor allem durch Wechselkurseffekte beeinträchtigt wurde. Die Nettoliquidität bleibt mit EUR 8,1 Mrd. weiterhin solide. Wenngleich sich die weitere wirtschaftliche Entwicklung derzeit nur schwer abschätzen lässt, so ist EADS doch weiterhin gut gerüstet, um der Krise zu begegnen.
'Dank eines soliden Geschäftsverlaufs und unseres umsichtigen Finanzmanagements ist EADS gut aufgestellt. Die Herausforderungen in den neuen Programmen bestehen aber weiter und verlangen nach Lösungen. Wir halten unverändert an unseren Prioritäten fest: Sicherung der Cash-Position, sorgfältiges Management von Auftragsbestand und Auslieferungen sowie wettbewerbsfähige Positionierung von EADS in den verschiedenen Marktsegmenten. Letzteres haben wir jüngst mit dem Zuschlag für Saudi-Arabiens Grenzsicherungsprogramm unter Beweis gestellt', so EADS-CEO Louis Gallois. 'Wir begrüßen den Rückhalt unserer Erstkunden für das A400M-Programm. Gemeinsam mit unseren Kunden und Zulieferern arbeiten wir weiterhin intensiv daran, das Programm wieder auf Kurs zu bringen.'

Der Umsatz des Konzerns stieg leicht um zwei Prozent auf EUR 20,2 Mrd. (H1 2008: EUR 19,7 Mrd.). Die Airbus-Auslieferungen blieben auf hohem Niveau, dank eines besseren zweiten Quartals im Vergleich zum Vorjahr. Negative Wechselkurseffekte sowie ein unvorteilhafter Mix mit geringen A380-Auslieferungen belasteten den Umsatz. Insbesondere der Geschäftsbereich Astrium trug zur Steigerung des Konzernumsatzes bei.
Basierend auf einem starken EBIT* im zweiten Quartal - das im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 70 Prozent stieg - erwirtschaftete EADS im ersten Halbjahr ein EBIT* von EUR 888 Mio. (H1 2008: EUR 1,16 Mrd.). Dieses wurde vor allem durch negative Wechselkurseffekte belastet. Vor diesen Einmaleffekten belief sich das EBIT* auf EUR 1,3 Mrd. (H1 2008: EUR 2,0 Mrd.). Im Vergleich zum Vorjahr wirkten sich der Preisrückgang bei Flugzeugauslieferungen sowie verschlechterte Hedgingkurse negativ auf das EBIT* vor Einmaleffekten aus. Dies wurde teilweise ausgeglichen durch Volumeneffekte und Einsparungen im Power8-Programm. Die mit dem A380 im Zusammenhang stehenden Kosten sind noch höher als erwartet.
EADS erzielte ein Konzernergebnis von EUR 378 Mio. (H1 2008: EUR 403 Mio.). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie in Höhe von EUR 0,47 (H1 2008: EUR 0,50 Gewinn je Aktie). Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung (F&E) stiegen leicht auf EUR 1,172 Mrd. (H1 2008: EUR 1,130 Mrd.) aufgrund laufender Entwicklungsprogramme bei Airbus sowie des hohen Innovationsgrades im Konzern.

Der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen sank auf EUR -948 Mio. (H1 2008: EUR 894 Mio.). Die Veränderung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008, als der Free Cash Flow von starken Kundenanzahlungen profitierte, spiegelt die Verschlechterung des Nettoumlaufvermögens (Working Capital) und den rückläufigen Brutto-Zahlungsmittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit wider. Dies steht im Einklang mit dem reduzierten EBIT* vor Einmaleffekten und einem geringeren Hedging-Volumen. Die Verschlechterung des Working Capital ist eine Folge erhöhter Lagerbestände bei Airbus sowie des vorläufigen Einbehalts von Kundenanzahlungen im A400M-Programm. Der Zahlungsmittelabfluss für das A400M-Programm beläuft sich auf EUR -400 Millionen. Die im ersten Halbjahr 2009 erhaltenen Kundenanzahlungen bewegen sich auf dem gleichen Niveau wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Trotz der derzeit widrigen Marktbedingungen blieb der Kundenfinanzierungsbedarf im ersten Halbjahr 2009 begrenzt. Deshalb liegt der Free Cash Flow einschließlich Kundenfinanzierungen bei EUR -1,169 Mrd. (H1 2008: EUR 975 Mio.). Die Nettoliquidität des Konzerns bleibt mit EUR 8,1 Mrd. (Jahresende 2008: EUR 9,2 Mrd.) anhaltend solide. Dies ist angesichts der aktuellen, nur begrenzt vorhersehbaren Entwicklung der Wirtschaftslage ein starkes Fundament.

Zivile Flugzeug- und Hubschrauberbestellungen waren aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage rückläufig. Deshalb sank der Auftragseingang des Konzerns auf EUR 17,2 Mrd. (H1 2008: EUR 51,2 Mrd.). Ende Juni 2009 verfügte EADS über einen anhaltend hohen Auftragsbestand von EUR 391 Mrd. (Jahresende 2008: EUR 400,2 Mrd.), trotz einer Wertanpassung in Höhe von EUR -4,3 Mrd. aufgrund des schwächeren US-Dollars zum Halbjahresende im Vergleich zum Jahresende 2008. Die Bestände des Verkehrsflugzeug-Geschäfts basieren auf Listenpreisen. Im Verteidigungsgeschäft sorgten solide Auftragseingänge für einen stabilen Bestand im Wert von EUR 55,2 Mrd. (Jahresende 2008: EUR 54,9 Mrd.). Ende Juni 2009 beschäftigte EADS 117.661 Mitarbeiter (Jahresende 2008: 118.349).

Der Kunde OCCAR und die Erstkundennationen bekennen sich weiterhin zum A400M: Am 24. Juli bekräftigten sie, am A400M-Programm festhalten zu wollen, um detaillierte Verhandlungen bis Ende 2009 zu ermöglichen. Damit haben alle Beteiligten die Möglichkeit, das Programm nach erreichbaren Zielvorgaben neu auszurichten. EADS nutzt diese Phase, um mit Zulieferern und Partnern einen verlässlichen Zeitplan zu erarbeiten, der auch ein Datum für den Erstflug vorsieht. Darüber hinaus schafft die Entscheidung Raum für die Umgestaltung des Vertrags zu realistischen Konditionen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. EADS hat das Ziel, jegliche weiteren potenziellen Verluste einzudämmen. Das volle Ausmaß der finanziellen Konsequenzen der Verzögerungen wird jedoch erst nach Abschluss der Verhandlungen feststehen.

In den vergangenen Monaten wurden weitere Programmfortschritte erzielt: Der erste A400M-Prototyp wird derzeit auf die Integration der Triebwerke vorbereitet. Das zweite Flugzeug ist montiert und durchläuft die Systemerprobungsphase; die Endmontage des dritten Prototypen ist angelaufen. Die Triebwerk-Tests auf dem fliegenden Prüfstand verliefen erfolgreich; bislang fanden zwölf Testflüge mit insgesamt mehr als 35 Flugstunden statt. Eine erste Version der überarbeiteten Triebwerks- software FADEC wurde geliefert und zeigt gute Testresultate.
Wegen des anhaltend hohen Grads an Ungewissheit in diesem Programm wendet EADS weiterhin die Methode der Bilanzierung in der frühen Phase eines Auftrags an.** Dies führte im ersten Halbjahr zu einer EBIT*-Belastung in Höhe von EUR -191 Mio. (davon fielen EUR -120 Mio. im ersten Quartal an).
In den kommenden Perioden wird das A400M-Programm je nach Entwicklungsfortschritt und Verhandlungsausgang möglicherweise noch wesentliche Ergebnisbelastungen verursachen.

Ausblick

Die zu Jahresbeginn beschriebenen Tendenzen haben sich im ersten Halbjahr 2009 bestätigt. Wenngleich die konzernweite Bottom-up-Analyse des Auftragsbuches einen Auftragsüberhang für die nächsten Jahre zeigt, ist dieser durch die Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen und Verkehrsindikatoren härteren Bedingungen ausgesetzt. Zwar ist die rückläufige Entwicklung inzwischen gestoppt bzw. sogar ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Dennoch gibt es keine eindeutigen Anzeichen einer Stabilisierung, da die Airlines angesichts gesunkener Verkehrs- und Ertragszahlen wie auch verschlechterter Finanzierungsbedingungen unter finanziellem Druck stehen. EADS beobachtet daher Marktentwicklung, Kundenbasis und Zulieferer sehr sorgfältig und setzt weiterhin auf das Konzept einer 'rollierenden Planung'. Neben dem zivilen Auftragsbestand bietet die solide Auftragslage im Verteidigungsgeschäft und im Geschäft mit institutionellen Kunden dem Konzern ein gewisses Maß an Sicherheit und Stabilität.

EADS erwartet im Jahr 2009 bei Airbus bis zu 300 neue Brutto-Bestellungen, auch wenn dieses Ziel angesichts der derzeit angespannten Marktbedingungen herausfordernd ist. Ausgehend von der gesunden Auslieferungsentwicklung im ersten Halbjahr dürften die Auslieferungszahlen für das Gesamtjahr 2009 zumindest das Vorjahresniveau erreichen. Bei einem angenommenen Dollarkurs von EUR 1 = US$ 1,39 sollte sich der EADS-Umsatz ebenfalls in etwa auf dem Niveau von 2008 bewegen.

Auf der Grundlage dieser Annahmen dürfte das EBIT* vor Einmaleffekten im zweiten Halbjahr 2009 positiv, aber geringer als in der ersten Jahreshälfte ausfallen. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres wird das EBIT* vor allem durch steigende Aufwendungen für Forschung & Entwicklung (F&E) wie auch durch eine signifikante Verschlechterung der Hedging-Konditionen belastet werden. Die F&E-Aufwendungen für das Gesamtjahr 2009 dürften sich auf rund EUR 3 Mrd. belaufen. Die Verringerung des EBIT* vor Einmaleffekten wird teilweise durch einen niedrigeren Preisrückgang als im ersten Halbjahr sowie durch vorteilhafte saisonbedingte Effekte aufgefangen werden. Hinsichtlich der Einmaleffekte, die Auswirkungen auf das Ergebnis des zweiten Halbjahrs 2009 haben könnten, sind vor allem Spannweite und Ausmaß möglicher Kosten im A400M-Programm von Bedeutung.

Der Hochlauf im A380-Programm schreitet voran und Airbus erwartet im Gesamtjahr 14 Auslieferungen dieses Flugzeugtyps. Die mit dem A380 im Zusammenhang stehenden Kosten sind noch höher als erwartet. EADS wird die möglichen Auswirkungen auf die Erfahrungskurve im zweiten Halbjahr überprüfen.

EADS hebt seine Prognose für den Free Cash Flow an. Der Konzern erwartet im Jahr 2009 nun einen Verbrauch des Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen in Höhe von rund EUR 1 Mrd. Die Auswirkungen durch das A400M-Programm sind hierbei nicht berücksichtigt.
* Die EADS verwendet das EBIT vor Goodwill-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Leistung. Der Terminus 'außerordentliche Posten' bezieht sich auf Sachverhalte, wie Aufwendungen aus Abschreibungen der aufgedeckten stillen Reserven aus der Gründung der EADS, dem
Airbus-Unternehmenszusammenschluss,
der Gründung der MBDA sowie in diesem Zusammenhang stehende Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitstests.
** Da das Ergebnis des A400M-Fertigungsauftrags nicht verlässlich geschätzt werden kann, kann EADS derzeit nicht alle Kriterien der Bilanzierung des Auftrags nach der Gewinnrealisierungsmethode nach dem Fertigstellungsgrad erfüllen. Deshalb und in Übereinstimmung mit IAS 11 (Fertigungsaufträge) hat EADS die Gewinnrealisierung nach dem Fertigstellungsgrad (Meilenstein-Methode) ausgesetzt. Stattdessen wurden die bislang angefallenen Auftragskosten als Aufwand sowie Umsatzerlöse entsprechend den angefallenen Auftragskosten - insoweit diese wahrscheinlich einbringbar sind - ('Frühe-Phase'-Methode) in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Zudem wurde die bestehende Rückstellung für die die gesamten Auftragserlöse übersteigenden gesamten Auftragskosten neu berechnet, jedoch nur für jene Auftragskostenbestandteile, die EADS verlässlich schätzen konnte. (Für weitere Informationen siehe 'First Half-Year 2009 Financial Report)

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