Insiderinformation gem. Art 17 MAR

H&R GmbH & Co. KGaA: Vorläufige Geschäftszahlen für das 1. Halbjahr 2020

- Deutliche Effekte aus Schutz- und Lock-Down-Maßnahmen prägen zweites Quartal 2020

- Halbjahres-EBITDA mit EUR 16,6 Mio. unter Vorjahr

- Spürbare Absatzerholung ab Juni / Juli

- Turnaround erwartet, Ergebniserwartung auf bis zu EUR 45,0 Mio. EBITDA angepasst

Salzbergen, 29. Juli 2020. Die H&R GmbH & Co. KGaA (kurz: H&R KGaA; ISIN DE000A2E4T77) hat zum Ende des ersten Halbjahrs 2020 deutliche Auswirkungen der Corona-Schutzmaßnahmen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens zu verzeichnen. Das operative Konzernergebnis (EBITDA*) lag nach vorläufigen Berechnungen im zweiten Quartal infolge der vor allem in den Monaten April und Mai wirkenden Schließungen und Reorganisationen in vielen Abnehmerbranchen bei lediglich EUR 5,9 Mio. (Q2-2019: EUR 19,7 Mio.). Auf den übrigen Ebenen gaben die Ergebnisse entsprechend nach: Das EBIT schloss bei EUR -6,7 Mio. nach letztjährigen EUR 8,6 Mio. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag im zweiten Quartal 2020 bei EUR -9,0 Mio. (Q2-2019: EUR 6,7 Mio.), beim Konzernergebnis der Aktionäre schloss die Gesellschaft mit EUR -8,9 Mio. (Q2-2019: EUR 5,0 Mio.). Die Umsatzerlöse im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gaben - insbesondere aufgrund geringerer Abnahmemengen ab April, teils auch rohstoffpreisbedingt - auf EUR 182,4 Mio. (Q2-2019: EUR 263,9 Mio.) nach.

In der Betrachtung des gesamten ersten Halbjahres 2020 zeigte sich für das EBITDA ein ebenso deutlicher Rückgang zum Vorjahr. Das Unternehmen erreichte vorläufig ein operatives Ergebnis (EBITDA) von EUR 16,6 Mio. (1. Halbjahr 2019: EUR 39,7 Mio.). Die höheren Abschreibungen prägten auch die Sechs-Monats-Betrachtung: Das EBIT belief sich auf EUR -8,7 Mio. (1. Halbjahr 2019: EUR 18,0 Mio.). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) zeigte mit EUR -12,7 Mio. (1. Halbjahr 2019: EUR 14,0 Mio.) einen vergleichbaren Trend. Das Konzernergebnis der Aktionäre schloss bei EUR -13,6 Mio. (1. Halbjahr 2019: EUR 10,1 Mio.). Damit erwirtschaftete die H&R KGaA ein Ergebnis je Aktie von EUR -0,37 EUR, davon EUR -0,24 EUR im zweiten Quartal 2020 (1. Halbjahr 2019: EUR 0,27; Q2-2019: EUR 0,13). Wegen des umsatzschwächeren zweiten Quartals 2020 reichten die Erlöse mit EUR 441,8 Mio. nicht an den Vergleichswert des Vorjahres (1. Halbjahr 2019: EUR 550,0 Mio.) heran.

Positive Tendenzen sind jedoch seit Jahresmitte 2020 zu verzeichnen. Bereits mehr als die Hälfte des Quartals-EBITDA erzielte H&R im Juni. Zur Ergebnisverbesserung beigetragen haben insbesondere signifikant steigende Abnahmemengen, eine Entwicklung, die sich zu Beginn des dritten Quartals verfestigte.

Den wesentlichen Beitrag zum Ergebnis lieferte erneut das Segment ChemPharm Sales. Unsere internationalen Aktivitäten verzeichneten diesjährig mit EUR 4,7 Mio. im zweiten Quartal und EUR 11,4 Mio. im ersten Halbjahr dennoch insgesamt niedrigere operative Ergebnisse (Q2-2019: EUR 8,2 Mio.; 1. Halbjahr 2019: EUR 15,2 Mio.). Die Umsätze im ersten Halbjahr blieben mit EUR 150,9 Mio. deutlich unter dem Vorjahr (1. Halbjahr 2019: EUR 188,0 Mio.). Das Segment ChemPharm Refining musste im zweiten Quartal 2020 mit einem EBITDA von EUR 2,0 Mio. (Q2-2019: EUR 9,5 Mio.) die deutlichsten Einbußen hinnehmen. Trotz des 6-Monatszeitraum mit EUR 7,0 Mio. (1. Halbjahr 2019: EUR 22,9 Mio.) zeigt sich für die Raffinerien eine spürbare Erholung ab Juni. Die Umsätze im Segment blieben stabil und erreichten für das erste Halbjahr EUR 276,9 Mio. (1. Halbjahr 2019: EUR 345,4 Mio.). Das Segment Kunststoffe erwirtschaftete ein nahezu ausgeglichenes, verglichen zum Vorjahr verbessertes operatives Ergebnis, und dies sowohl auf Quartalsebene als auch im ersten Halbjahr 2020. Es erzielte EUR 0,0 Mio. bzw. EUR -0,1 Mio. (Q2-2019: EUR -0,5 Mio.; 1. Halbjahr 2019: EUR -0,4 Mio.). Der Umsatz ging mit EUR 7,2 Mio. bzw. EUR 18,2 Mio. gegenüber den Vorjahresvergleichswerten (Q2-2019: EUR 10,4 Mio.; 1. Halbjahr 2019: EUR 22,0 Mio.) als Folge der Werksschließungen vieler Automobilhersteller und -zulieferer ebenfalls zurück.

Der operative Cashflow zeigte sich im ersten Halbjahr 2020 robust. In Summe betrug er im zweiten Quartal 2020 EUR 36,5 Mio. (Q2-2019: EUR 7,5 Mio.), der Free Cashflow betrug EUR 35,8 Mio. (Q2-2019: EUR -4,5 Mio.). Günstig wirkten sich vor allem die steuerpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung aus, die den operativen Cashflow zum Stichtag stärkten (HJ1-2020: EUR 39,4 Mio.; HJ1-2019: EUR 51,1 Mio.). Der Free Cashflow notierte bei EUR 13,6 Mio. nach EUR 20,9 Mio.

Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2019 von EUR 838,6 Mio. auf EUR 781,8 Mio. Das Eigenkapital reduzierte sich im gleichen Zeitraum von EUR 363,4 Mio. auf EUR 346,8 Mio. Per 30. Juni 2020 beträgt die Eigenkapitalquote der Gesellschaft 44,4 % (31. Dezember 2019: 43,3 %).

Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben die Gesellschaft im ersten Halbjahr massiv getroffen. Erfreulicherweise konnten wir zum Halbjahresende wieder deutlich verbesserte Umsatz- und Ergebniszahlen verzeichnen. Auch in die Absatzmengen und Kundenbestellungen kam - bei aller Unsicherheit - mehr Dynamik, so dass H&R nach derzeitigem Kenntnisstand davon ausgeht, den Tiefpunkt möglicherweise hinter sich gelassen zu haben. Bezogen auf die bisherige Erwartung eines Mindest-EBITDA von € 50,0 Mio. erfordern die aktuellen Rahmendaten dennoch eine Nachjustierung: Aktuell geht H&R von einem EBITDA in Höhe von maximal € 45,0 Mio. aus.

Die endgültigen Finanzzahlen sowie weitere Informationen zur bisherigen Geschäftsentwicklung 2020 werden wie geplant am 19. August 2020 im Halbjahresbericht veröffentlicht.

_{* Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag, sonst. Finanzierungserträgen und -aufwendungen sowie Abschreibungen und Wertminderungen und Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen}

Kontakt:
H&R GmbH & Co. KGaA, Leiter Investor Relations / Kommunikation, Ties Kaiser
Neuenkirchener Straße 8, 48499 Salzbergen
Tel.: +49 40 43218-321, Fax: +49 40 43218-390
Mail: ties.kaiser@hur.com
www.hur.com

Die H&R GmbH & Co. KGaA:
Die im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierte H&R GmbH & Co. KGaA ist als Unternehmen der Spezialchemie in der Entwicklung und Herstellung chemisch-pharmazeutischer Spezialprodukte auf Rohölbasis und in der Produktion von Präzisions-Kunststoffteilen tätig.

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen:
Diese Insiderinformation enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die in dieser Insiderinformation gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.