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Pressemitteilung vom 26.10.2015

Unternehmensgeschichte von Munich Re erstmals wissenschaftlich-historisch untersucht

Die Historiker Prof. Dr. Johannes Bähr und Prof. Dr. Christopher Kopper haben die erste wissenschaftlich-historische Untersuchung der Geschichte von Munich Re vorgelegt. Das Werk „Munich Re. Die Geschichte der Münchener Rück 1880-1980“ beleuchtet den Aufstieg des Unternehmens zu einem weltweit führenden Rückversicherer ebenso wie die Rückschläge in der Unternehmensentwicklung, insbesondere infolge der beiden Weltkriege.

Am 3. April 1880 fand in den Räumen des Bankhauses Merck, Finck & Co. der offizielle Gründungsakt der Münchener Rück statt. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem weltweit führenden Versicherungskonzern entwickelt: Aus 3 Millionen Mark Gründungskapital wurde ein Unternehmen mit einem Börsenwert von rund 28 Mrd. Euro. Aus 4 Angestellten wurden mehr als 43.000 Mitarbeiter weltweit. Aus 8 Gründungsaktionären wurden fast 200.000 Anteilseigner.

„Die Kenntnis der eigenen Geschichte gibt immer auch Orientierung bei aktuellen und künftigen Entscheidungen. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit dem, was war, immer auch eine Vorbereitung auf das, was wird. So erforderte einst die massenhafte Verbreitung des Automobils oder die beginnende kommerzielle Luftfahrt ähnliche Innovationsanstrengungen von Munich Re wie gegenwärtig die Digitalisierung. Dem Unternehmen ist es jedoch stets gelungen, Deckungskonzepte für die Risiken infolge technologischer Umbrüche zu entwickeln, damals war es beispielsweise die Einführung der Maschinenversicherung, heute sind es Leistungsgarantien für Erneuerbare Energien oder Cyberpolicen“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende von Munich Re, Nikolaus von Bomhard. „Die vorgelegte Unternehmensgeschichte beleuchtet die Wurzeln unseres Erfolgs: eine international ausgerichtete Unternehmensstrategie, eine konservative Kapitalanlagepolitik und innovative Versicherungslösungen.“

Selbstverständlich analysiert das Buch auch umfassend die Rolle von Munich Re und seiner Führungskräfte zur Zeit des Nationalsozialismus. „Zu einem ehrlichen Blick auf die eigene Geschichte gehört auch zwingend eine Auseinandersetzung mit den institutionellen und persönlichen Verstrickungen von Repräsentanten des Unternehmens in dieser Zeit so ungeheuerlichen Unrechts“, betonte von Bomhard. Die Historiker konstatieren in ihrem Fazit: „Die Münchener Rück war zwar an der Ausraubung jüdischer Versicherungsnehmer und an SS-Geschäften nicht direkt beteiligt, wohl aber indirekt, als Rückversicherer.“

Das Buch erzählt die Geschichte des Rückversicherers vom Gründungsakt bis in das Jahr 1980. Fortschritt und Rückschläge reihen sich aneinander. Insbesondere die beiden Weltkriege brachten jeweils eine einschneidende Zäsur mit sich. Nicht nur diese Kriege forderten das Unternehmen, sondern – teilweise auch als Folge dieser Kriege – Währungsturbulenzen, Wirtschaftskrisen und Hyperinflation. Besonders wird die Geschichte der Munich Re zudem geprägt durch die jahrzehntelange enge Bindung zur Allianz, aber auch zu anderen Erstversicherern.

Das Buch „Munich Re. Die Geschichte der Münchener Rück 1880-1980“ erscheint am 26. Oktober 2015 im Münchener Verlag C.H. Beck (463 S.; 39,95 €). Die englische Fassung folgt im Jahr 2016.


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