Münchener–Rück–Gruppe 2004: Gewinn von 1,833 Mrd. € / Erfreuliche Schaden–Kosten–Quote von 98,9 % in der Rückversicherung trotz hoher Naturkatastrophenbelastung / Schaden–Kosten–Quote in der Erstversicherung sogar nur 93,0 % / Dividendenvorschlag 2,00 (1,25) € je Aktie / Ziel für das Jubiläumsjahr 2005: Eigenkapitalverzinsung von 12 % / Initiative für Innovation soll neue Ertragspotenziale erschließen Die Münchener Rück erzielte 2004 einen Gewinn von über 1,8 Mrd. €. 'Mit dem Ergebnis dieses durchwachsenen Jahres bin ich mehr als zufrieden. Wir sind auf dem Weg zu nachhaltiger Profitabilität und gewinnen damit die frühere Stärke zurück', so der Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard bei der Vorstellung der vollständigen Geschäftszahlen. 'Für das laufende Jahr 2005 bin ich optimistisch. Wir waren in der zum 1. Januar abgeschlossenen Erneuerung des Großteils unseres Nichtlebens–Rückversicherungsgeschäfts sehr erfolgreich. Und die neue Struktur, die ERGO sich gegeben hat, wird dazu führen, dass unsere Erstversicherer ihre Marktchancen noch konsequenter nutzen können.' Jubiläum der Münchener Rück: 1880–2005Die Münchener Rück baut im 125. Jahr ihres Bestehens auf ihr Know–how: 'Fortschritt gibt es nicht ohne Innovation. Unsere vordringliche Aufgabe ist es, bekannte und vor allem neue Risiken zu erkennen, sie zu verstehen, zu bewerten und zukunftsfähige Versicherungskonzepte anzubieten', so von Bomhard. 'Die Geschichte der Münchener Rück ist über die Jahre gesehen ein Erfolgsmodell. Ich freue mich, dass das Jubiläum auch mit einem ihrer besten Jahresabschlüsse zusammenfällt.' Die Münchener Rück will im Jubiläumsjahr ihr gesellschaftliches Engagement ausweiten. In einer Pressekonferenz am 8. April werden dazu die Einzelheiten vorgestellt. Zu den Geschäftszahlen 2004:Zu dem stark verbesserten Ergebnis von 1 833 (Vorjahr: –434) Mio. € trugen alle Geschäftssegmente bei: Erneut erfreulicher Gewinn in der RückversicherungIn der Rückversicherung zahlte sich das disziplinierte und selektive Underwriting aus. Das positive Ergebnis stabilisierte sich mit 1,7 (1,6) Mrd. € auf hohem Niveau. Die Schaden–Kosten–Quote stieg nur leicht auf
Die Beitragseinnahmen in diesem Segment gingen – in erster Linie wegen der ertragsorientierten Zeichnungspolitik – um 9,7 % auf 22,4 (24,8) Mrd. € zurück; 2,8 Prozentpunkte des Rückgangs waren auf veränderte Wechselkurse zurückzuführen. In der Schaden– und Unfallrückversicherung verringerte sich der Umsatz u. a. wegen der Beendigung unrentabler Verträge und infolge von Wechselkursänderungen um 17,1 % auf 14,9 Mrd. €. In der Lebens– und Krankenrückversicherung erhöhte sich der Umsatz um 9,7 % auf 7,5 Mrd. €. Deutlich positives Ergebnis in der ErstversicherungDie Erstversicherer kehrten mit 261 (–1 091) Mio. € klar in die Gewinnzone zurück. Das operative Geschäft war 2003 bereits positiv verlaufen; es hat sich 2004 mit einem Ergebnis vor Abschreibungen auf Geschäfts– oder Firmenwerte von 615 (212) Mio. € fast verdreifacht. Die Beiträge der Erstversicherer sanken insgesamt leicht um 0,6 % auf 17,5 Mrd. €. Die Schaden–Kosten–Quote erreichte im Erstversicherungssegment, das unbelastet von Großschäden blieb, hervorragende 93,0 (96,4) %. Die ERGO Versicherungsgruppe als gewichtigster Teil des Geschäftsfeldes verdiente in 2004 mit einem Jahresüberschuss von 202 Mio. € die Kapitalkosten und erreichte so bereits im Berichtsjahr das Ziel, das sie im laufenden Jahr verwirklichen sollte. Sie setzte zudem zum 1. Januar 2005 eine neue Führungsorganisation um, mit der sie ihre geschäftlichen Ziele noch nachdrücklicher verfolgen kann. Die Lebensversicherer der Münchener–Rück–Gruppe nahmen 7,8 Mrd. € ein; der Rückgang um 2,8 % wurde vor allem verursacht durch eine gestiegene Zahl planmäßig auslaufender Beitragszahlungen und durch geringeres Neugeschäft. Die Krankenversicherer erwirtschafteten Beiträge von 4,5 Mrd. € (–0,2 %); bereinigt um Zu– und Verkäufe stieg der Umsatz um 3,6 %. Die ERGO Versicherungsgruppe, Nummer eins der Krankenversicherer in Europa, hat ihre Strategie 'Unternehmen Gesundheit' 2004 weiter umgesetzt mit einer Beteiligung der DKV am ersten privaten Krankenversicherer in China und jüngst mit einem Engagement in Spanien. Die Beiträge in der besonders profitablen Schaden– und Unfallversicherung stiegen um 2,4 % auf 5,2 Mrd. €; der deutsche Markt wuchs 2004 um 1,8 %. Ertragsorientiertes Underwriting und Kostensenkungsprogramme haben die seit Jahren überdurchschnittlich gute Schaden–Kosten–Quote weiter verbessert. Gesteigertes KapitalanlageergebnisNeben den operativen Ergebnissen im Rück– und Erstversicherungsgeschäft verbesserte sich das gesamte Kapitalanlageergebnis 2004 erheblich auf 8,0 (7,1) Mrd. €. Darin verarbeitet sind Wertberichtigungen auf Grundbesitz von 459 Mio. € und die HVB–Sonderwertberichtigung mit 459 Mio. €. Die Aktienquote ging auf 13,4 % zurück (Ende 2003: 14,5 %, jeweils nach Absicherungsmaßnahmen). Dabei wurde in freundlichem Börsenumfeld die Exponierung im Finanzdienstleistungsbereich weiter reduziert; die Allianz–Beteiligung wurde von 12,2 % auf 9,0 % abgebaut. Der Anteil an der HVB Group reduzierte sich von 25,7 % auf 18,4 %. Das Eigenkapital stieg 2004 um 1,3 Mrd. € auf 20,2 Mrd. €; die Rendite – Jahresüberschuss bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital (ohne Minderheitenanteil) – betrug 9,4 %. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine gegenüber dem Vorjahr um 0,75 € erhöhte Dividende von 2 € je Aktie vor; damit würden insgesamt 457 (286) Mio. € an die Aktionäre ausgezahlt. Weitere wesentliche Zahlen der Münchener–Rück–Gruppe für das Geschäftsjahr 2004 sind der Anlage zu entnehmen. Aus Risiken Wert schaffen'Der hohe Gewinn 2004 zeigt, dass wir an den richtigen Stellen angesetzt haben. Unsere Arbeit ist in einem turbulenten Jahr sehr erfolgreich gewesen. Wir werden sie fortsetzen, um die notwendigen strategischen Handlungsspielräume für eine dauerhaft erfolgreiche Zukunft weiter auszubauen', so von Bomhard. Die Münchener–Rück–Gruppe nimmt sich das folgende Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre vor:
Renditeziele für das Geschäftsjahr 2005Die Münchener Rück stellt Gewinn vor Wachstum: Auch in der jüngsten Erneuerung der Nichtlebens–Rückversicherungsverträge zum Januar konnten die Underwriter risikoadäquate Preise und Bedingungen erzielen. Diesen Erfolg erwartet die Münchener Rück auch für die kommenden Erneuerungen 2005 in Japan und Südkorea bzw. in Teilen Australiens, des US–Markts und in Lateinamerika. Die Beiträge 2005 werden für den Konzern in einer Höhe von etwa 38,5 Mrd. € erwartet, bei leichtem Rückgang in der Rückversicherung und moderatem Plus in der Erstversicherung. Im Rückversicherungsgeschäft soll – bei normalem Schadenverlauf – die Zielmarke einer Schaden–Kosten–Quote von 97 % unterboten werden, in der Erstversicherung sind 95 % das Ziel. Insgesamt strebt die Münchener–Rück–Gruppe in diesem Jahr eine ambitionierte Nach–Steuer–Rendite von 12 % an, bezogen auf das durchschnittliche Konzerneigenkapital (mit Minderheitenanteil). |