Indien: Schäden durch Klimawandel steigen / Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek: 'Die Folgen des Klimawandels werden besonders in Schwellenländern wie Indien in den kommenden Jahrzehnten spürbar.' Die jährlichen Monsun-Niederschläge in Indien werden immer heftiger: 2005 gab es beispielsweise in Mumbai mit 944 mm den höchsten Tagesniederschlag, der jemals in Indien gemessen wurde. Insgesamt nahm seit 1950 die Anzahl der Starkniederschläge (mindestens 100 mm/Tag) um rund ein Drittel zu. Im jetzt veröffentlichten Jahresbericht 'Topics Geo – Naturkatastrophen 2007' untersuchen die Georisiko-Experten der Münchener Rück, wie sich in Indien das Risikopotenzial verändert und kommen zu dem Schluss: Die sich häufenden Extremereignisse sind – das zeigen die vorliegenden wissenschaftlichen Daten – mit großer Wahrscheinlichkeit auf die globale Erwärmung zurückzuführen. Gleichzeitig wächst mit der sich schnell entwickelnden indischen Wirtschaft der Wohlstand. Damit entstehen höhere Wertekonzentrationen – besonders in gefährdeten Regionen wie Mumbai. Verbunden mit der stark zunehmenden Nachfrage nach Versicherungsschutz trieb dies die versicherten Schäden in den vergangenen Jahren nach oben. Betrugen die Schäden im Durchschnitt der Jahre 1980 bis 2004 nur 5 Mio. US$ pro Jahr, waren es allein 2006 über 400 Mio. US$. 'Rasch wachsende Schwellenländer wie Indien stehen vor einer besonderen Herausforderung durch den Klimawandel', hält Münchener-Rück-Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek fest. 'Mit dem steigenden Wohlstand und den Folgen des Klimawandels nehmen die Schäden deutlich zu. Deswegen untersuchen unsere Georisiko-Forscher intensiv die sich verändernde Risikosituation in Ländern wie Indien. Dieses spezielle Know-how hilft uns, im Underwriting das Festlegen risikoadäquater Preise und Bedingungen sicherzustellen und steht gleichzeitig als Service unseren Kunden zur Verfügung.' Die aktuelle Ausgabe von 'Topics Geo – Naturkatastrophen 2007' befasst sich auch mit den Sturmereignissen des vergangenen Jahres: von der Hurrikansaison im Nordatlantik, den Winterstürmen in Europa und den USA bis hin zu Zyklonen in Asien. Außerdem werden die Überschwemmungen in Großbritannien, die Waldbrände in Kalifornien und das Erdbeben in Niigata in Japan analysiert. Schadenbilanz 2007: Höhere Schäden auch ohne Größtkatastrophen Die Schäden aus Naturkatastrophen im Jahr 2007 lagen im Rahmen der Erwartungen und passten zu dem Trend der vergangenen Jahre. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden betrugen weltweit etwa 82 Mrd. US$, davon musste die Versicherungswirtschaft knapp 30 Mrd. US$ tragen. Die Schäden fielen deutlich höher aus als im Jahr zuvor, das allerdings ungewöhnlich schadenarm war. 960 Naturereignisse (2006: 850) wurden 2007 dokumentiert – die höchste Zahl seit Beginn der systematischen Erfassung in der NatCatService-Datenbank der Münchener Rück im Jahr 1974. Das Themenheft 'Topics Geo – Naturkatastrophen 2007' kann auf der Homepage der Münchener Rück (www.munichre.com) heruntergeladen oder als Magazin dort bestellt werden. |