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Pressemitteilung vom 30.03.2001

Münchener-Rück-Eckwerte 2000: Rekordjahresüberschuss von 1,75 Mrd. € ...
Münchener-Rück-Eckwerte 2000: Rekordjahresüberschuss von 1,75 Mrd. € / Bereinigt um Sondereffekte steigt das Jahresergebnis um 50 % / Aufsichtsrat und Vorstand stellen eine deutlich erhöhte Dividende von 1,25 € je Aktie in Aussicht / Erfolgreiche Erneuerungsrunde 2001 in der Rückversicherung / In der Erstversicherung hohes Wachstum durch Zukäufe / Erneut Bestnoten der Ratingagenturen


VORLÄUFIGE ZAHLEN 2000

Die Münchener Rück gibt die vorläufigen Eckwerte des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2000 bekannt:

Die Münchener-Rück-Gruppe - Rückversicherung, Erstversicherung, Asset-Management - ist im Jahr 2000 stark gewachsen. Die Bruttobeitragseinnahmen stiegen um 13,5 % auf 31,1 Mrd. €. Das operative Ergebnis des Konzerns (wie im Vorjahr: vor Steuern, Goodwill-Abschreibungen und Minderheitsanteilen) erhöhte sich von 1,8 Mrd. € auf 2,6 Mrd. €. Der Jahresüberschuss stieg um 54,5 % auf 1,75 Mrd. €; das Ergebnis je Aktie beträgt 9,89 € nach 6,45 € im Vorjahr. Zu der kräftigen Erhöhung des Jahresergebnisses trugen zwei Sondereffekte bei: die erstmalige Konsolidierung der Spezialfonds entsprechend den geänderten Vorschriften des IAS-Komitees mit 180 Mio. € und die weitere Absenkung des deutschen Körperschaftsteuersatzes auf 25 % mit 320 Mio. €. Aber auch bereinigt um diese Sondereffekte erhöhte sich der Konzernjahresüberschuss um nicht weniger als 50 %.

Auch die Münchener-Rück-AG konnte ihren Jahresüberschuss weiter steigern. Aus dem Bilanzgewinn von 441 Mio. € sollen 220 Mio. € zur Verstärkung der Rücklagen verwendet werden. Aufsichtsrat und Vorstand beabsichtigen, der Hauptversammlung (am 18. Juli) eine Dividende in Höhe von 1,25 (0,95) € je Aktie vorzuschlagen. Mit dieser achten Dividendenerhöhung in zehn Jahren hat die Münchener Rück die jährliche Dividendensumme seit 1990 um 550 % gesteigert.

Rückversicherung

Die Bruttobeiträge der Rückversicherer, die 53 % des Konzernumsatzes stellen, stiegen um 19,2 %, obwohl insbesondere Münchener Rück und American Re Ende 1999 in erheblichem Umfang verlustträchtiges Geschäft gekündigt hatten. Der bewusst in Kauf genommene Umsatzrückgang wurde durch gezielte Übernahme von ertragsstärkerem Neugeschäft und höheren Anteilen sowie durch Wechselkurseinflüsse weit überkompensiert.

In der Lebensrückversicherung konnte die Münchener Rück den Umsatz bei einem erneut guten Ergebnis stark erhöhen - vor allem in Nordamerika und Großbritannien. Im Nichtlebensbereich war das Ergebnis 2000 für die gesamte Branche weltweit enttäuschend. Die Überkapazität ging zwar auf vielen Märkten zurück, blieb aber teilweise noch bestehen. Die versicherungstechnischen Resultate praktisch aller Rückversicherer waren schon in den letzten Jahren stark rückläufig gewesen, trotzdem hatten sich bei den Vertragserneuerungen für das Jahr 2000 die notwendigen Preisanhebungen und Bedingungsanpassungen noch nicht auf breiter Front durchsetzen lassen. Im Laufe des vergangenen Jahres und besonders in den Erneuerungsverhandlungen für das Jahr 2001 zogen die Preise für die Rückversicherung jedoch zum Teil sehr deutlich an - vor allem für naturkatastrophenexponiertes Geschäft; auch die Originalraten auf manchen Erstversicherungsmärkten verbesserten sich. 'Dieser Trend in der vertraglichen ebenso wie in der fakultativen
Rückversicherung kann sich erst im laufenden Jahr positiv auf unsere Ergebnisse auswirken', so Dr. Hans-Jürgen Schinzler, Vorsitzender des Vorstands der Münchener Rück. 'Die großen Schäden der letzten Wochen zeigen allerdings die Notwendigkeit noch weiter verbesserter Konditionen.'

Die Belastung aus Naturkatastrophen ging 2000 zwar stark zurück, doch sank die gesamte Schaden-Kosten-Quote nach den vorläufigen Berechnungen lediglich von 118,9 auf 115,3 %. Davon entfielen 2,0 (10,7) Prozentpunkte auf Schäden aus Naturkatastrophen.

Der Beitrag der Rückversicherer zum operativen Ergebnis belief sich im Berichtsjahr auf 1,5 (1,2) Mrd. €.

Erstversicherung

In der Erstversicherung waren sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisentwicklung wieder sehr erfreulich.

Die Beiträge aus der Erstversicherung stiegen 2000 um 6,8 % auf 14,4 (13,5) Mrd. €. Bedingt durch die ERGO-Zukäufe bei der Alten Leipziger Europa und bei der Bayerischen Vita stieg der Anteil des Auslandsumsatzes entsprechend den erklärten strategischen Zielen der Gruppe deutlich an.

Auf die Lebens- und Krankenversicherung entfallen 72 (73) % des Umsatzes, auf die Schaden- und Unfallversicherung 28 (27) %.

Das Neugeschäft der Lebensversicherer der Gruppe ging branchentypisch erheblich zurück, nachdem im Vorjahr der - schließlich wieder ad acta gelegte - Plan der Bundesregierung, ab dem 1. Januar 2000 Zinserträge aus Kapitallebensversicherungen zu besteuern, für einen außerordentlichen Schub beim Neugeschäft gesorgt hatte.

In der Krankenversicherung konnte die Gruppe mit der DKV ihre Position als Marktführer in Deutschland und in Europa festigen, obwohl das inländische Neugeschäft wegen eines gesetzlichen Beitragszuschlags für Neukunden rückläufig war.

Die Schaden- und Unfallversicherer konnten den Umsatz in allen wichtigen Versicherungszweigen erheblich steigern; erstmals seit Jahren sind auch die Beiträge in der Kraftfahrtversicherung wieder gewachsen.

Der Beitrag der Erstversicherer zum operativen Ergebnis machte im Berichtsjahr 1,4 (0,9) Mrd. € aus.

Asset-Management

Die Kapitalanlagen der Gruppe wuchsen um rund 6 % auf 160 Mrd. €. Der überproportionale Anstieg des Ergebnisses aus Kapitalanlagen um 28 % auf mehr als 12 Mrd. € geht zurück auf erhöhte realisierte Kursgewinne - insbesondere bei den Lebens- und Krankenversicherern - und auf die erstmalige Konsolidierung der Spezialfonds.

Unsere Asset-Management-Gesellschaft MEAG hat im Lauf des Berichtsjahres ihre operative Tätigkeit in vollem Umfang aufgenommen. Sie bietet inzwischen 14 Publikumsfonds an, darunter seit kurzem auch drei Dachfonds. Die gesamten Assets under Management haben einen Marktwert von über 143 Mrd. €; für Dritte werden aktuell über 8 Mrd. € verwaltet. Hier liegt erhebliches Wachstumspotenzial.

AUSBLICK AUF 2001

Wenn sich die Belastungen aus Naturkatastrophen und anderen Großschäden im Rahmen halten, sollte der Konzern im laufenden Jahr erneut ein gutes operatives Ergebnis erreichen können. Die Erträge aus Kapitalanlagen werden - wie stets - von der weiteren Entwicklung der Kapitalmärkte geprägt sein.

Die Erneuerung der Rückversicherungsverträge für das Jahr 2001 verlief erfolgreich: Die Münchener Rück und ihre Tochterunternehmen konnten erforderliche Preiserhöhungen vielfach durchsetzen und die Konditionen auch im Übrigen verbessern. Allerdings sind beim Preisniveau weitere Verbesserungen notwendig. Diesen Bedarf demonstrieren zudem die Schadenereignisse der letzten Wochen: zum Beispiel die Erdbeben in El Salvador, Indien, im Großraum Seattle und in der Region Hiroshima oder der Verlust der weltweit größten mobilen Ölproduktionsplattform vor der brasilianischen Küste.

Die Münchener Rück erwartet aufgrund der Ratenerhöhungen und aufgrund eines erfreulichen Neugeschäfts - vor allem in der Lebensrückversicherung - wieder ein deutliches Umsatzplus. Auch die Grundlagen für ein besseres Ergebnis 2001 aus dem Rückversicherungsgeschäft sind geschaffen.

In der Erstversicherung wird wegen der erstmals vollständigen Einbeziehung der Bayerischen Vita ebenfalls mit einem merklichen Umsatzwachstum gerechnet. In der deutschen Schaden- und Unfallversicherung will die Gruppe erneut stärker wachsen als der deutsche Markt.

Das Jahr 2001 ist auf dem deutschen Markt geprägt von den Plänen zur Einführung eines kapitalgedeckten Elementes in die gesetzliche Altersvorsorge. Hier sind die Lebensversicherer der Gruppe mit Hamburg-Mannheimer und VICTORIA in Produktpalette und Vertrieb hervorragend positioniert; allerdings dürften die Anforderungen an die Ausgestaltung der sog. ‚Riester-Rente' einen erhöhten administrativen Aufwand verursachen. Auch unabhängig von dieser deutschen Sondersituation bleibt der Bedarf an Vorsorgeprodukten auf allen europäischen und vielen ausländischen Märkten hoch, so dass insgesamt gute Geschäftschancen gesehen werden.

Das Asset-Management wird weiter an Bedeutung zunehmen. Die Kapitalanlagen der Gruppe werden erneut steigen. Die Kapitalanlageergebnisse werden jedoch wegen der Einbeziehung der Spezialfonds in den Konzernabschluss stärker die kurzfristigen Entwicklungen an den Börsen widerspiegeln.

Auswirkungen der Unternehmensteuerreform

Der Steueraufwand wird auch im laufenden Jahr durch Sondereffekte positiv beeinflusst. Ab Anfang 2002 bleiben von Kapitalgesellschaften erzielte Dividendenerträge und Veräußerungsgewinne aus inländischen Anteilsverkäufen steuerfrei; dies führt zu einer weiteren Anpassung bei den latenten Steuern. Zudem wird das Halbeinkünfteverfahren, das ebenfalls ab 1. Januar 2002 das bisherige Anrechnungsverfahren ablösen wird, die steuerliche Situation vor allem der Lebens- und Krankenversicherer verbessern.

Erneut Bestnoten der Ratingagenturen

Die Ratingorganisationen Standard & Poor's, A. M. Best und Moody's haben der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und ihren Rückversicherungstöchtern wiederum Höchstnoten erteilt. Standard & Poor's hat sein AAA-Rating am 26. März bestätigt, und dies mit einer auch für die Zukunft positiven Erwartung ('Outlook: stable'). Erstmals wurden die VICTORIA Lebensversicherung AG, die VICTORIA Versicherungs AG, die Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG, die Hamburg-Mannheimer Sachversicherungs-AG und die DKV Deutsche Krankenversicherung AG ebenfalls mit 'AAA' bewertet. Auch die ERGO Versicherungsgruppe AG, die kein Versicherer ist und deshalb nur ein Counterparty-Credit-Rating erhält, wurde mit 'AA+' herausragend beurteilt.


Die Bilanzpressekonferenz der Münchener Rück findet am 29. Mai 2001, 10.30 Uhr in München statt; Analystenkonferenzen folgen in München am 5. Juni und in London am 6. Juni 2001.