Neues Agrarversicherungssystem für Europa vorgestellt / Münchener Rück plädiert ... Neues Agrarversicherungssystem für Europa vorgestellt / Münchener Rück plädiert für eine Risikopartnerschaft zwischen Landwirtschaft, Staat und Assekuranz Der ökonomische Druck auf die Landwirte in der EU wird immer stärker, ihr Handlungsraum immer knapper: Die Agenda 2000 gibt bis ins Jahr 2006 Rahmenbedingungen vor. Die staatliche Stützung der Preise muss abgebaut, Flächen müssen stillgelegt werden. Darüber hinaus sollen in den Mitgliedsstaaten der WTO produktionssteigernde Subventionen gesenkt werden. Für Notsituationen wurde jedoch keinerlei Infrastruktur geschaffen. Nach Naturkatastrophen wie Trockenheit, Sturm oder Überschwemmung erhalten die meisten Landwirte in Europa keine adäquate Unterstützung. Im Gegensatz zu den USA, wo seit vielen Jahren ein umfangreiches staatlich gefördertes Agrarversicherungssystem etabliert ist und derzeit massiv ausgebaut wird, fehlt in der EU ein einheitliches System. Jedes Land geht einen eigenen Weg, in jedem Land hat sich ein mehr oder weniger leistungsfähiges Modell entwickelt. Eine Risikopartnerschaft zwischen Landwirtschaft, Staat und Versicherungswirtschaft hätte auch in Europa große Vorzüge und würde Wettbewerbsnachteile beseitigen. Die Münchener Rück hat als weltweit führender Rückversicherer jahrelange Erfahrung mit staatlich geförderten Agrarversicherungssystemen und unterstützt den Wissenstransfer von Land zu Land. Gute Chancen und Voraussetzungen für die Einführung einer Risikopartnerschaft als agrarpolitisches Instrument sieht die Münchener Rück in der EU. Derzeit können die meisten europäischen Bauern im Katastrophenfall keinen Rechtsanspruch auf staatliche Unterstützung geltend machen, sondern sind von Fall zu Fall auf Katastrophenbeihilfen der Regierungen angewiesen. Doch solche Hilfen kommen meist erst nach längerer Wartezeit, decken lediglich einen Teil des Schadens und verursachen enorme Verwaltungskosten. Ein weit zuverlässigeres Instrument für das Risikomanagement in der Landwirtschaft sind dagegen staatlich geförderte Agrarversicherungssysteme. Welches sind die Vorteile dieser SystemeNULL Individuelle Risikoabdeckung für Landwirte, mit Rechtsanspruch Schnelle Zahlungen im Schadenfall Ausgleich von Wettbewerbsnachteilen gegenüber Konkurrenten aus Staaten mit einem Agrarversicherungssystem Versicherungssystem ist offen für alle Landwirte in allen Regionen Stabile Kalkulationsgrundlage für Landwirte und Staat Geringerer Verwaltungsaufwand für den Staat Effizienter Einsatz von Steuermitteln Gesteigerte Effizienz durch das Know-how und die Infrastruktur der Assekuranz Innerhalb einer derartigen Partnerschaft zwischen Landwirten, Staat und Assekuranz können Risiken sowohl in der Pflanzenproduktion als auch in der Nutztierhaltung gedeckt werden. Der Staat initiiert dabei das Versicherungssystem und gestaltet es aus. Damit auch einzelne besonders exponierte Landwirtschaftsbetriebe oder Regionen Deckung finden, übernimmt der Staat einen Teil des Spitzenrisikos. Mit dem Vertriebssystem und Fachwissen der privaten Versicherungswirtschaft wird das Produkt vermarktet, werden die Policen verwaltet, die Schäden geschätzt und reguliert. Die Assekuranz übernimmt einen Großteil der Haftung und gibt dem Landwirt ein effizientes Instrument zum Management seiner Risiken an die Hand. |