Naturkatastrophenbonds in Höhe von 300 Mio. US$ auf dem Kapitalmarkt platziert/ Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft hat zwei Katastrophenbonds mit einem Volumen von insgesamt 300 Mio. US$ platziert... Naturkatastrophenbonds in Höhe von 300 Mio. US$ auf dem Kapitalmarkt platziert / Münchener Rück diversifiziert ihr Risikomanagement für US-amerikanische und europäische Spitzenrisiken Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft hat zwei Katastrophenbonds mit einem Volumen von insgesamt 300 Mio. US$ platziert. Es handelt sich um die bisher größte Kapitalmarktdeckung gegen verschiedenartige Naturkatastrophenereignisse: US-Hurrikane, Erdbeben in Kalifornien und Stürme in Europa. Um möglichst hohe Transparenz und Objektivierbarkeit zu bieten, wurde für diese Paketdeckung eine neuartige Struktur gewählt. Die Münchener Rück testet und nutzt den Kapitalmarkt mit dieser Form der Risikodeckung erstmals. Sie erhält mit dieser Platzierung zusätzliche Entlastung für den Fall einer „Superkatastrophe“ in Gebieten mit besonders hohem Schadenpotenzial. Munich Re Capital Markets war für Strukturierung und Projektmanagement verantwortlich. Die Risikoanalyse erstellte die in diesem Bereich spezialisierte amerikanische Beratungsgesellschaft Risk Management Solutions (RMS). Die Investmentbanken Goldman Sachs, Lehman Brothers und die zur Münchener-Rück-Gruppe zählende American Re Securities Corporation platzierten diese einzigartigen Bonds; als Konsortialführer agierte Goldman Sachs. Das Jahr 1999 verursachte in der Naturkatastrophenversicherung erhebliche Verluste; im Jahr 2000 stieg die Naturkatastrophenaktivität sogar weiter an, wobei die versicherten Schäden jedoch zufallsbedingt zurückgingen. Die Platzierung dieser speziellen Bonds bedeutet für die Münchener Rück einen wichtigen Schritt zur Absicherung gegen Naturgefahren mit niedriger Eintrittswahrscheinlichkeit, aber hohem Schadenausmaß in den USA und Europa. Die Münchener Rück schafft sich so ein zusätzliches Risikomanagement-Instrument sowie feste Konditionen für die Laufzeit von drei Jahren. Manfred Seitz, Mitglied der Direktion und Leiter des Geschäftsbereichs „Alternativer Risikotransfer“ der Münchener Rück: „Die parametrisch definierte Struktur dieser Transaktion sorgt für äußerste Objektivität. Das Konzept spiegelt unser ausdrückliches Interesse wider, moderne Formen des Risikomanagements voranzubringen, unsere Entlastungsabgaben zu diversifizieren und eine stabile mehrjährige Deckung zu erhalten.“ Die Risiken wurden von RMS unter Verwendung ihrer Hurrikan-, Erdbeben- und europäischen Sturmmodelle analysiert und modelliert. RMS entwickelte in Zusammenarbeit mit der Münchener Rück fünf neue Parameter zur Definition der Schadenereignisse. Ob die parametrischen Voraussetzungen für die Zahlungen aus den Bonds erfüllt sind, wird anhand von Messungen staatlicher geologischer und meteorologischer Institute festgestellt. So ist bei US-Hurrikan-Ereignissen das Unterschreiten bestimmter Luftdruckwerte und das Eindringen in genau festgelegte Küstenabschnitte in den Großräumen Miami und New York entscheidend. In den Großräumen San Franzisco und Los Angeles sind für genau definierte Gebiete Erdbeben-Magnitudenwerte festgelegt. Bei europäischen Sturmereignissen liegt ein gewichteter Indexwert zu Grunde, der aus den Windgeschwindigkeiten bei 600 Wetterstationen in fünf westeuropäischen Ländern berechnet wird; hierbei werden regionale Unterschiede in der Versicherungsexponierung und Schadenanfälligkeit berücksichtigt. Hemant Shah, Präsident von RMS: „Wir freuen uns, dass wir die Gelegenheit hatten, die Münchener Rück bei dieser innovativen Transaktion zu unterstützen. Dies sind die ersten parametrisch definierten Katastrophenbonds in den USA und Europa; sie stellen damit einen wesentlichen Fortschritt in der Entwicklung des Marktes für Katastrophenbonds dar.“ Bei der Platzierung handelt es sich um die größte Emission von Katastrophenbonds in den letzten beiden Jahren und um die größte derartige Transaktion eines Rückversicherers überhaupt. „Die parametrisch definierten Auslöser können generell als Modell für den Risikotransfer in den Kapitalmarkt dienen“, so Manfred Seitz. „Wir erwarten, dass sie sich entsprechend durchsetzen und eine größere Standardisierung, Akzeptanz und Liquidität im Markt für Katastrophenbonds fördern. Wir hätten gerne einen noch höheren Betrag platziert, jedoch ist die am Kapitalmarkt verfügbare Kapazität für Katastrophenrisiken beschränkt.“ Die Bonds wurden zu etwa gleichen Teilen bei einem breiten Investorenkreis aus der Versicherungswirtschaft sowie aus anderen Kapitalmarktsegmenten wie institutionellen Vermögensverwaltern, Pensionskassen, Hedge-Fonds und Banken platziert; über 80 % gingen in den nordamerikanischen Markt. Beide Bonds wurden von Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch geratet; ihre dreijährige Laufzeit begann am 1.1.2001. Die von PRIME Capital CalQuake & EuroWind Ltd. herausgegebenen Wertpapiere werden mit 750 Basispunkten über LIBOR, die der PRIME Capital Hurricane Ltd. mit 650 Basispunkten über LIBOR verzinst. Die Münchener Rück (www.munichre.com) ist weltweit die führende Rückversicherungsgruppe mit derzeit mehr als 5000 Kunden in rund 150 Ländern. Sie hat von Standard & Poor’s, Moody’s und A. M. Best die jeweils besten Ratings erhalten. Munich Re Capital Markets ist innerhalb der Münchener Rück eine Spezialeinheit für alternativen Risikotransfer, die intern und extern Service bei der Strukturierung und Realisierung von Finanz- und Kapitalmarktprodukten zur Verfügung stellt. |