Münchener Rück veröffentlicht Themenheft Topics 1/2007 / Pandemie: Bestens gewappnet für den Fall der Fälle / Risk Trading: Markt für Verbriefungen bietet jetzt interessante Möglichkeiten / Geo-Informationssysteme: Geokodierung verbessert Risikomanagement und hilft Kunden Die Münchener Rück sieht sich für den möglichen Fall einer Pandemie gut vorbereitet. Zwar war das Thema Pandemie-Gefährdung in diesem Winter fast vollständig aus den Medien verschwunden, da es in Europa kaum Fälle von Vogelgrippe gab. Aber Experten sind sich einig: Es wird sich wieder eine Pandemie ereignen, ungewiss sind nur Zeitpunkt und Ausmaß. Anders als bei Naturgefahren gibt es bei diesem Szenario jedoch keine ausreichenden und zum Teil nur wenig verlässliche statistische Daten. Die Münchener Rück analysiert seit Jahren die Auswirkungen einer Pandemie auf das Unternehmen. Die Schlussfolgerung im aktuellen Topics 1/2007 lautet: Heute dürfte durch den medizinisch-technischen Fortschritt die Sterblichkeit bei einer Pandemie weitaus geringer sein als früher – etwa bei der 'Spanischen Grippe', an der 1918 weltweit 25 bis 50 Millionen Menschen starben. Auf der Versicherungsseite ist die Münchener Rück bei diesem Risiko nicht stärker exponiert als bei größeren Naturkatastrophen. Auf der Kapitalanlagen-Seite ist davon auszugehen, dass eine Pandemie wie im Szenario der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschrieben, dem Experten die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit zumessen, die Weltwirtschaft und die Kapitalmärkte nur zeitweise belasten würde. In der Publikationsreihe Topics veröffentlicht die Münchener Rück regelmäßig Analysen der verschiedenen Unternehmensbereiche. Ein weiterer Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe ist die Ende 2006 gegründete Risk Trading Unit, mit der die Münchener Rück verstärkt auf dem Markt für versicherungsbasierte Kapitalmarktprodukte (etwa Verbriefungen) auftritt. Für die Gruppe bedeutet dies neben erweiterten Möglichkeiten des Managements eigener Risiken auch Potenziale für zusätzliches Geschäft durch das Angebot von Kapitalmarktlösungen für Kunden (Cross Selling). Darüber hinaus eröffnet das Investment in verbriefte Risiken (Risk Warehousing) sowie die Restrukturierung und der Wiederverkauf von Risiken neue Ertragsquellen. Im Dezember 2006 hat die Risk Trading Unit eine Kapitalmarkttransaktion für die Zurich Financial Services Group begleitet. Hierbei handelt es sich um eine Katastrophenanleihe mit einem Volumen von 190 Millionen US$, um Erdbebenrisiken in Kalifornien zu decken. Der Markt für so genannte Insurance Linked Securities (ILS) ist zunehmend attraktiv geworden, da die Transaktionskosten für solche Kapitalmarktlösungen geringer sind als noch vor wenigen Jahren. Zudem hat der Verzinsungsanspruch von Investoren abgenommen – auch weil der Markt immer transparenter wird und Risiken besser einzuschätzen sind. 2006 wurden weltweit Katastrophen-Bonds im Rekordvolumen von fast 5 Milliarden US$ ausgegeben, was aber im Vergleich zum weltweiten Rückversicherungsmarkt immer noch eine kleine Kapazität darstellt. Der dritte Topics-Themenschwerpunkt beleuchtet die Bedeutung geokodierter Daten für die Versicherungswirtschaft. Hier sind die Anforderungen durch den Bedarf an immer besseren Risikomodellen weiter gestiegen – schließlich entscheiden bei Schadenereignissen oft nur Meter über Schaden oder Nichtschaden. Inzwischen ist die Geokodierung so ausgereift, dass ganze Versicherungsbestände adressgenau dargestellt werden können. Der 'Geo-Daten-Service' der Münchener Rück kann Versicherungsbestände weltweit kodieren und analysieren. Mit Hilfe von Luft- und Satellitenbildern lassen sich Risiken auch visualisieren – und Kunden können ihre Risiken nach Gefährdungsklassen bewerten. Dadurch verbessert sich die Risikoeinschätzung enorm. Das nächste Topics wird im September 2007 erscheinen und sich unter anderem mit den Themen Klimawandel – Chancen und Risiken – und Zyklusmanagement befassen. |