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ADM Hamburg Aktiengesellschaft

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DGAP-IRE News vom 19.05.2009

ADM Hamburg Aktiengesellschaft:

ADM Hamburg Aktiengesellschaft / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG 1

(Hamburg, 19. Mai 2009) Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft- ein Unternehmen des weltweit operierenden ADM Konzerns - hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 einen Konzernumsatz von TEUR 371.886 (Q1 2008: TEUR 330.391 2) erzielt. Das Bruttoergebnis vom Umsatz (Rohergebnis) lag bei TEUR 27.292 (Q1 2008: TEUR 29.980 2).

Überblick

Auch im ersten Quartal des Jahres 2009 standen die Märkte im Bann der weltweiten Wirtschaftskrise.

Laut neuester Prognose der EU-Kommission werde die Wirtschaft der gesamten EU im laufenden Jahr um 4 Prozent schrumpfen. Man gehe von einem Anstieg der Erwerbslosenquote bis 2010 auf 11 Prozent in der EU aus. In Deutschland, so die EU-Kommission, erwarte man einen Anstieg der Erwerbslosenquote auf 10,5 Prozent.

Aus den USA hört man dagegen erste optimistische Stimmen, die ein Ende der Talfahrt und einen Konjunkturaufschwung noch im Laufe dieses Jahres erwarten. Jüngste Daten weisen darauf hin, dass sich der Rückgang der Wirtschaftleistung verlangsame, und es gebe 'vorläufige Anzeichen' einer Stabilisierung der Nachfrage.

Die allgemeine Unsicherheit und das daraus resultierende Verbraucherverhalten waren auch ganz wesentliche Einflussfaktoren auf unsere Märkte. Verbraucher deckten sich weiter vorzugsweise mit Spoteinkäufen ein. Preislich zeigten die Commodity-Märkte jedoch erste Anzeichen einer möglichen Bodenbildung, und zum Ende des Berichtszeitraumes hin war sogar ein recht stabiler Aufwärtstrend zu beobachten.
Die Versorgung unserer Produktionsanlagen mit Rohstoffen war über den Berichtszeitraum ununterbrochen in vollem Umfang gewährleistet.
Und die Auslastung unserer Anlagen im Bereich Ölmühle war im ersten Quartal entsprechend gut. Die stabile Inlandsnachfrage nach Futterschroten wirkte dabei unterstützend. Die Auslastung der Biodieselanlage in Hamburg litt unter der saisonal aber auch konjunkturbedingt geringeren Nachfrage nach Kraftstoffen und konnte nicht vollständig ausgelastet werden. Unsere Anlage in Leer dagegen produzierte mit voller Kapazität.
Im ersten Quartal dieses Jahres konnten die Exportsilos an den Standorten in Hamburg und Rostock ihre Dienstleistungen für den Weizenexport platzieren. Der internationale Getreidehandel war unvermindert rege und deutsches Getreide konnte nach wie vor aufgrund seiner guten Qualitäten im internationalen Vergleich bestehen. Veränderte Währungsrelationen und günstigere Frachtraten haben einen positiven Beitrag hierzu geleistet.
Im vorangegangenen Jahr wurde noch teilweise aus Interventionsbeständen exportiert. Der Zulauf auf die Seehäfen wurde im vergangenen Jahr noch teilweise von den Silobetrieben selbst abgestimmt und zugefahren. Im ersten Quartal 2009 wurde ausschließlich freie Ware exportiert. Die Aufnahme der Ware aus den Abrufen und der Freigabe der Ware auf die Seehafenbetriebe wurde stellenweise zu einer logistischen Herausforderung, da die Betriebe die Logistik nicht mehr eigenverantwortlich koordinierten.
Die Auslastung der Silos in den Seehäfen und an den bundesdeutschen Wasserstraßen durch konzerneigene Umschlagsmengen lag im Durchschnitt der letzten Jahre. Die Anbindung an die Wasserstraßen und den Hamburger Hafen haben sich verkehrstechnisch erneut als vorteilhaft erwiesen.
1. Die Ölmühle und ihr Markt

Der Rapsmarkt wird mit einem historisch hohen Überhang in das neue Erntejahr starten. Gleichzeitig sind die Erwartungen an die im Sommer zu erntende Menge Rapssaat unverändert optimistisch. Die Witterungsbedingungen in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 haben keine spürbaren Schäden an der heranwachsenden Rapssaat hinterlassen. Da in diesem Jahr zusätzlich der Import von genmodifizierter Rapssaat aus Kanada theoretisch möglich ist, steht dem europäischen Markt eine nie dagewesene Menge Rapssaat zur Verarbeitung zur Verfügung.

Die Preise für Rapssaat haben im Berichtszeitraum kaum weiter nachgegeben. Vielmehr sind die Preise für Rapssaat über den gesamten Zeitraum gesehen angestiegen.

Dabei hat die stetige Nachfrage der verarbeitenden Ölmühlen und des Handels eine wichtige Rolle gespielt. Aber auch der preisliche Anstieg des gesamten Sojakomplexes hat im Rapskomplex für zusätzliche Unterstützung gesorgt.
Die Preise für Rapsöl zeigten im Berichtzeitraum eine schwächere Tendenz. So verlor Rapsöl zur Lieferung im April im Berichtszeitraum rund 75 EUR/t.
Eine recht stabile Nachfrage bei nahezu Preisgleichheit mit dem Sojaöl wirkten dabei noch unterstützend. Sowohl der Lebensmittelbereich als auch die Biodieselproduzenten setzten bei Preisgleichheit vorzugsweise Rapsöl ein. Bei der Biodieselproduktion spielten dabei sowohl saisonale als auch im Vorjahr diskutierte politische Rahmenbedingungen in Bezug auf eine Begrenzung der Rohstoffauswahl eine Rolle.

Die unverändert rege Nachfrage nach Futterschroten wirkte im gesamten Berichtszeitraum unterstützend auf die Verarbeitung von Rapssaat und die Preise für Rapsschrot. Der Rückgang der Verarbeitung von Sojabohnen in Argentinien mit den daraus resultierenden geringeren Exporten nach Europa zeigten ihre Auswirkungen auf die Versorgung der hiesigen Proteinmärkte.
Sojabohnen wurden im Verlauf des ersten Quartals in einer sehr geringen Bandbreite von etwa 2 $/bu gehandelt. Damit konnte nach dem deutlichen Preisrückgang im Verlaufe des Kalenderjahres 2008 eine gewisse Bodenbildung der Preise für Sojabohnen beobachtet werden. Lediglich China war als aktiver Nachfrager in diesem Zeitraum auf dem Markt zu beobachten. Die Nachfrage aus anderen Regionen war - bedingt durch die anhaltende Wirtschaftskrise - eher zurückhaltend. Geringere Ernten in Südamerika, insbesondere in Argentinien, führten dann zum Ende des Berichtszeitraumes zu einem stetigen Anstieg der Preise für Sojabohnen.
Die Preise für Sojaöl und Rüböl lagen im Berichtszeitraum auf einem nahezu gleichen Niveau. War Sojaöl zu Beginn des Jahres noch rund 50 EUR/t günstiger
als Rüböl, so wurde Sojaöl im Berichtszeitraum zeitweise sogar zu einem höheren Preis angeboten als Rüböl. Bei einer solchen Preiskonstellation verschiebt sich die Nachfrage tendenziell vom Sojaöl zum Rüböl. Zu diesem preisbedingtem Nachfragerückgang nach Sojaöl kam eine geringere Nachfrage aus dem Biodieselsegment. SME-Importe aus Drittländern und ein stärkerer saisonbedingter Einsatz von RME ließen die Nachfrage nach Sojaöl spürbar zurück gehen. In der Konsequenz wurde in Europa produziertes Sojaöl in Märkte und Länder außerhalb Europas exportiert, die in den vergangenen Jahren nur in sehr geringem Umfang aus Europa versorgt worden sind.
Die Nachfrage nach Sojaschrot war im Berichtszeitraum stabil. Damit war der Schrotabsatz auch hier der treibende Faktor für die Verarbeitung. Der erwartete Wettbewerb durch Schrot aus der neuen südamerikanischen Ernte blieb in diesem Jahr weitgehen aus. Gründe hierfür waren insbesondere die geringere Ernteerwartung in Südamerika und logistische Probleme in Argentinien.

Der weltweite Lagerbestand von Palmöl hat im Berichtszeitraum deutlich abgenommen. Lag er Ende Dezember 2008 noch bei 1,99 Mio. t, so sank er bis zum Ende März 2009 auf 1,36 Mio. t. Ursächlich hierfür waren eine geringere Produktion in Malaysia und eine starke Nachfrage, hauptsächlich aus Indien. In der Konsequenz führte dieses Szenario zu einem deutlichen Anstieg der Palmölpreise.

Der europäische Markt zeichnete sich im gleichen Zeitraum durch hohe Lagerbestände und nur eine recht zurückhaltende Nachfrage aus.
Der Markt für Ozeanfrachten im Bereich der sogenannten Capesize- und PanMax-Schiffsgrößen zeigte eine deutliche Erholung. Die Zeitcharter-Raten für Schiffe der PanMax-Klasse verdoppelten sich im ersten Quartal. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass die Preise diese Aufwärtsbewegung von historischen Tiefstständen vollzogen haben.

2. Weiterverarbeitung

Die weltweite Wirtschaftskrise hinterließ ihre Spuren auch auf den Kraftstoffmärkten. Experten verzeichneten einen spürbaren Rückgang des deutschen Dieselverbrauchs im ersten Quartal 2009. Dieser Rückgang führte in der Konsequenz zu einer geringeren Nachfrage nach Biodiesel für die Beimischung.

Darüber hinaus traf die deutschen Biodieselproduzenten der verzögerte Start von B7. Erst ab Februar 2009 sorgte die Zumischung von 7 % (statt 5 %) Biodiesel zum herkömmlichen Diesel für eine teilweise Kompensation des weggefallenen  B100-Marktes.

Der Zufluss von Biodieselimporten aus den USA und Argentinien sowie bereits hohe Lagerbestände in den europäischen Seehäfen sorgten für weiteren Druck auf die Märkte.

In der Konsequenz hat sich die ohnehin schwierige Situation für deutsche Biodieselproduzenten weiter verschlechtert. Und die bereits begonnene Konsolidierung dieses Marktes erhielt neue Nahrung.
Trotz dieses unverändert schwierigen Marktumfeldes für europäische Biodieselproduzenten konnten wir unsere Biodieselproduktion insgesamt über unseren Erwartungen auslasten.

Nachdem die Preise für Roh- und Pharmaglycerin im Verlauf des letzten Kalenderjahres deutlich nachgaben, haben sie sich im ersten Quartal 2009 auf niedrigem Niveau stabilisiert. Hierzu hat sicherlich auch das geringere Angebot aufgrund der weltweit verringerten Biodieselproduktion beigetragen.
Unsere Raffinerie für Spezialöle und Fette am Standort Hamburg-Harburg - die Noblee und Thörl GmbH - wurde mit Rohmaterialien sowohl in den traditionellen Bereichen als auch mit dem Kakaobutterersatz, CBE oder Sheabutter genannt, ausreichend versorgt. Die Verarbeitung von Kakaobutterersatz lief erfolgreich an. Im Vorjahresvergleich stiegen die Verarbeitungsmengen insgesamt in diesem Werk.

Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein und die Sensibilisierung der Verbraucher für nachhaltig produzierte Rohwaren und deren Einsatz in der Produktion werden sich auf das Produktportfolio der Noblee & Thörl auswirken.

In Zusammenarbeit mit der ADM Research GmbH werden aufgrund der sich ändernden Anforderungen neue Produkte und Verfahren entwickelt und getestet. Als Hersteller für Spezialfette und -öle ist die Gesellschaft gut positioniert, um auf geänderte Nachfrage- und Markterfordernisse zu reagieren.

3. Zusammenfassung

Es bleibt weiterhin schwer abzusehen, welche Richtung die Märkte einschlagen werden. Kann man bereits von einer stabilen Bodenbildung ausgehen? Oder werden weitere, bisher unbekannte makroökonomische Faktoren für einen weiteren Rückgang der Nachfrage und Preise sorgen?
Neben diesen weltwirtschaftlichen Einflussfaktoren dürfen aber die traditionellen Faktoren wie Witterungseinflüsse, Erntequalität oder national politische Entscheidungen nicht außer Acht gelassen werden. Das bevorstehende Jahr wird also ganz besondere Anforderungen an unsere Branche stellen, soviel ist bereits heute deutlich. Ebenso offensichtlich ist es aber auch, dass wir auf diese Anforderungen gut vorbereitet sind. Einmal mehr werden wir von unseren Standortvorteilen und unserer Eingliederung in den weltweiten starken Verbund des ADM-Konzerns profitieren.
ADM Hamburg Aktiengesellschaft Geschäftsentwicklung des 1. Quartals 2009
(01. Januar - 31. März 2009): 


1.1.- 1.1.- Veränder- 31.3.2009 31.3.2008 ung TEUR 1 TEUR 2 TEUR Investitionen (inkl. Anlagen im
Bau) 898 3.079 -2.181 Umsatzerlöse 371.886 330.391 41.495 Rohergebnis 27.292 29.980 -2.688 Zinsergebnis (inkl. verbundene
Unternehmen) -1.599 1.818 -3.417


¹ Q1 2009 auf Basis vorläufiger, ungeprüfter Zahlen
2  Q1 2008 auf Basis ungeprüfter Zahlen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Zwischenbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der ADM Hamburg Aktiengesellschaft beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Wechselkurse und der Zinssätze sowie Veränderungen der Warenmärkte gehören. Die ADM Hamburg Aktiengesellschaft übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Zwischenbericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.

Kontakt:

ADM Hamburg Aktiengesellschaft

Ralf Schulz

Nippoldstr. 117

21107 Hamburg

19.05.2009 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP
 
Sprache:      Deutsch
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              Postfach 90 03 20
              21083 Hamburg
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