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DGAP-Ad-hoc News vom 05.08.2013

Salzgitter AG: Fortdauernde Strukturkrise der europäischen Stahlindustrie veranlasst Salzgitter AG zur Anpassung der Prognose für das Geschäftsjahr 2013

Salzgitter AG / Schlagwort(e): Prognoseänderung
05.08.2013 17:45

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Die europäische Stahlindustrie wird aufgrund der anhaltenden Rezession in vielen Staaten Europas von einer Strukturkrise belastet. Deren mittelbare und unmittelbare Folgen beeinträchtigen die Salzgitter AG in erheblichem Ausmaß. So hat die rückläufige Nachfrage vor allem bei den Stahlproduzenten dieser Länder zu erheblichen Überkapazitäten geführt. Wegen des daraus resultierenden harten Wettbewerbs sind zahlreiche Produktionsanlagen in der gesamten EU ungenügend ausgelastet und die im EU-Markt erzielbaren Absatzpreise rangieren für eine Vielzahl von Walzstahlerzeugnissen unterhalb der Herstellkosten. Bedingt durch die extreme Schrumpfung der Bautätigkeit der südeuropäischen Länder, für die mittelfristig keine nennenswerte Belebung absehbar ist, sind Profilstahlprodukte wie Träger besonders stark betroffen.

Vor diesem Hintergrund erwirtschaftet die Salzgitter-Konzerngesellschaft Peiner Träger GmbH (PTG) anhaltend hohe Verluste. Trotz der eingeleiteten umfassenden Restrukturierungs-maßnahmen werden die Ertragsaussichten voraussichtlich auch mittelfristig unbefriedigend bleiben. Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Vermögens der PTG gemäß anzuwendender IFRS-Rechnungslegungsvorschriften hat ergeben, dass Abschreibungen des Anlagevermögens (Impairment) der PTG in Höhe von 185,0 Mio. EUR vorgenommen werden müssen. Sie werden im Halbjahresabschluss des Salzgitter-Konzerns zum 30.06.2013 voll ergebniswirksam.

Die Marktbewertung von Metallpreis-Absicherungsgeschäften sowie die stichtagsbezogene Bewertung des Vorratsvermögen der Aurubis AG (NAAG; 25%-Beteiligung der Salzgitter AG), führen im zweiten Quartal zu einem negativen Nachsteuer-Ergebnisbeitrag der NAAG für den Salzgitter-Konzern in Höhe von 60,0 Mio. EUR. Die Preise für Kupfer und andere Metalle waren im zweiten Quartal spürbar gefallen. Aus diesem Grunde besteht das Risiko, dass der Ergebnisbeitrag der Aurubis AG für das Salzgitter-Konzernergebnis im Gesamtgeschäftsjahr nicht in der ursprünglich erwarteten Größenordnung ausfallen könnte.

Auch das operative Geschäft weiterer Gesellschaften des Salzgitter-Konzerns steht unter dem Eindruck herausfordernder Rahmenbedingungen:
So haben sich die Ergebnisperspektiven für den Stahlbereich insgesamt eingetrübt. Zur Gegensteuerung werden die konzipierten Kostensenkungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Investition in eine Kohleeinblasanlage für das Hochofenwerk in Salzgitter, sowie zahlreiche andere Projekte intensiv vorangetrieben.

Bei den europäischen Großrohrherstellern des Salzgitter-Konzerns herrscht erheblicher Auftragsmangel, da im Weltmarkt für Pipelinerohre zurzeit keine nennenswerten Projekte vergeben werden. Als Folge dessen dürfte die Kurzarbeit in mehreren Konzerngesellschaften mindestens bis Ende des Jahres fortzusetzen sein. Die Geschäftsaktivtäten des führenden europäischen Präzisionsstahlrohr-Herstellers Salzgitter Mannesmann Precision-Gruppe werden noch immer von der anhaltenden Schwäche des französischen Automobilmarktes beeinträchtigt. Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen werden mit Nachdruck weitergeführt. Somit wird der Unternehmensbereich Röhren einen spürbaren Verlust vor Steuern ausweisen.

Die Resultate der Unternehmensbereiche Handel und Dienstleistungen bewegen sich weiterhin im erwarteten Rahmen, das Technologiesegment setzt seine erfreuliche Entwicklung fort.

Für das erste Halbjahr 2013 weist der Salzgitter-Konzern unter Einbeziehung sämtlicher operativer und bilanzieller Einflüsse insgesamt 298,7 Mio. EUR Vorsteuerverlust aus (1. Halbjahr 2012: -17,9 Mio. EUR).
Angesichts der genannten negativen Ergebniseinflüsse und aufgrund des zu erwartenden operativen Geschäftsverlaufs ist eine Anpassung der Ergebnisprognose erforderlich. Der Salzgitter-Konzern erwartet nunmehr für das Geschäftsjahr 2013 ein negatives Ergebnis vor Steuern in der Größenordnung von 400 Mio. EUR. Wie bereits angekündigt, werden gegebenenfalls noch Einmaleffekte aus der Umsetzung des Konzernprojektes 'Salzgitter AG 2015' hinzukommen.

Weitere Details zum Abschluss des ersten Halbjahres, der angepassten Jahresprognose sowie zum Fortgang des eingeleiteten umfassenden Restrukturierungsprogramms 'Salzgitter 2015' werden am 14. August 2013 veröffentlicht.




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