Einigung über finanzielle Restrukturierung der SKW Metallurgie
- Speyside Equity unterstützt die strategische Entwicklung der SKW Metallurgie als Anteilseigner
- Sanierungsbeitrag der bisherigen Aktionäre erforderlich
- Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage im Nachgang zu einer Kapitalherabsetzung geplant
- Hauptversammlung zu bereits veröffentlichten und neuen Themen am 10. Oktober 2017
München (Deutschland), 25. August 2017. Der Vorstand der SKW Metallurgie hat sich in intensiven Verhandlungen mit dem branchenerfahrenen Finanzinvestor Speyside Equity auf ein Konzept für die notwendige nachhaltige bilanzielle Sanierung der SKW verständigt.
Ende Juli 2017 hatte Speyside Equity mit den Kreditgebern ein Eckpunktepapier über die Konditionen verhandelt, zu denen das strategisch ausgerichtete Private Equity Unternehmen die Forderungen aus dem Konsortialkreditvertrag vom 23. Januar 2015 in Höhe von rund 74 Millionen Euro übernehmen will. Die Banken haben hierbei erhebliche Zugeständnisse in zweistelliger Millionenhöhe gemacht. Der Kreditvertrag hat eine Laufzeit bis 31. Januar 2018.
"Das Verhandlungsergebnis zeigt, dass Speyside Equity an die Perspektiven und die strategische Ausrichtung unseres operativ wieder erfolgreichen, aber bilanziell schwer belasteten Unternehmens glaubt. Wir freuen uns, dass Speyside Equity bereit ist, nachhaltig in die Zukunft von SKW Stahl-Metallurgie zu investieren und für seine weitere Entwicklung weitreichende und wichtige Weichen zu stellen", erklärt Dr. Kay Michel, CEO der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG. "Unsere Anstrengungen im Krisenjahr der Stahlbranche 2016, in dem wir operativ stärker im Markt agiert haben als viele Wettbewerber, machen sich bezahlt".
Diverse Ereignisse hatten in der Vergangenheit dazu geführt, dass die SKW-Gruppe eine zu hohe Schuldenlast tragen muss und deutlich unterkapitalisiert ist. Die Refinanzierung des Unternehmens ist aussichtslos, die Einleitung einer finanziellen Restrukturierung unumgänglich und existenziell notwendig.
Speyside Equity plant, 45 Millionen Euro aus dem Konsortialkreditvolumen von insgesamt noch rund 74 Millionen Euro als Sacheinlage in die SKW Gruppe einzubringen. Die weiteren verbleibenden Kreditverbindlichkeiten sollen im Zuge der geplanten Transaktion refinanziert werden. "Mit diesem Schritt würde die Eigenkapitalbasis wieder nachhaltig gestärkt, das Insolvenzrisiko eliminiert und damit die strategische Entwicklung der Gesellschaft gesichert werden", ergänzt Michel.
Kapitalschnitt als einzige Sanierungsmöglichkeit
Von den Aktionären, die nunmehr am 10. Oktober 2017 auf einer Jahreshauptversammlung über die Zukunft der SKW entscheiden sollen, werden zunächst eigene Sanierungsbeiträge im Zuge einer vereinfachten Kapitalherabsetzung erwartet. Damit soll eine Grundkapitalstruktur geschaffen werden, die die vorgesehene Sachkapitalerhöhung durch Speyside Equity ermöglicht.
Speyside Equity kann in einem zweiten Schritt seine Forderungen erst dann als Sacheinlage in die Gesellschaft einbringen, wenn die Hauptversammlung eine Sachkapitalerhöhung beschließt, die ein Bezugsrecht der Altaktionäre ausschließt. Denn ausschließlich Speyside Equity verfügt über die entsprechenden Forderungen gegen die SKW Metallurgie als Gegenstand der Sacheinlage. Für die Altaktionäre zöge der gesamte Kapitalschnitt eine Verwässerung auf fünf Prozent nach sich. Speyside Equity hat mitgeteilt, dass sie beabsichtigt, zeitnah nach Vollzug der Sachkapitalerhöhung einen Antrag nach § 327a AktG (Squeeze-out) zu stellen.
Den Aktionären wird zeitnah ein Gutachten einer renommierten Beratungsgesellschaft für den Unternehmenswert und die Angemessenheit der Sacheinlage zur Verfügung gestellt, das die Einschätzung der Gesellschaft bestätigt. Bei Ablehnung dieser Sanierungsmaßnahme droht den Aktionären ein Totalverlust, da die insolvenzrechtliche Fortführungsprognose entfallen würde und damit die Gesellschaft in ihrer Existenz bedroht wäre. Aufsichtsrat und Vorstand appellieren deshalb an die Aktionäre, diesen einschneidenden Schritt mitzutragen, wie es auch schon die Kreditgeber getan haben.
"Dies ist eine sehr harte, aber dennoch alternativlose Forderung an die Altaktionäre. Nur so jedoch kann die Zukunft für das Traditionsunternehmen SKW sichergestellt werden", betont der Aufsichtsratsvorsitzende der SKW Volker Stegmann.
Erkenntnisse aus dem Investorenprozess
Vorstand und Aufsichtsrat der SKW Metallurgie Holding AG haben seit Februar 2017 einen strukturierten Investorenprozess zur finanziellen Restrukturierung der SKW durchgeführt beziehungsweise konsequent begleitet. Die von einer global aufgestellten Investmentbank getätigte Marktansprache hat zu der Erkenntnis geführt, dass die notwendige bilanzielle Sanierung nach Ansicht der potenziellen Investoren nur in Verbindung mit einem Kapitalschnitt zu realisieren ist.
Die alternativen Angebote zur Speyside Equity Option waren weniger attraktiv und haben keine strategischen Opportunitäten geboten. Ein einziger Interessent zeigte sich in seinem Angebot grundsätzlich bereit, unter bestimmten Bedingungen eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre zu unterstützen. Allerdings konnte dieser Interessent sich nicht mit den Kreditgebern der SKW verständigen. Zudem erschienen Vorstand und Aufsichtsrat die vorgetragenen Bedingungen weder belastbar noch rechtlich und wirtschaftlich vertretbar.
Letztendlich haben sich die Konsortialbanken dafür entschieden, die ursprünglich gemeinsam mit SKW geplante teilweise Rückführung des Konsortialkredits über eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre nicht weiter zu verfolgen, sondern die Kreditforderungen an Speyside Equity mit einem erheblichen Abschlag zu verkaufen. Vorstand und Aufsichtsrat der SKW unterstützen diese nunmehr verhandelte Lösung, weil sie neben der unumgänglichen finanziellen Restrukturierung auch die Refinanzierung absichert und substantielle strategische Potentiale insbesondere im Schlüsselmarkt Nordamerika eröffnet. Sie stellt damit die Fortführung der SKW-Gruppe im Nachgang zu einer umfassenden operativen Restrukturierung sicher und erlaubt es dem Unternehmen, seine Wettbewerbsposition im Weltmarkt auszubauen und sich an der anstehenden Industrie-Konsolidierung aktiv zu beteiligen.
Der Bericht zum Geschäftsverlauf des ersten Halbjahrs 2017 wird am 30. August 2017 veröffentlicht.
Ansprechpartner
Thomas Schulz
Telefon: +49 171 86 86 482
Mail: tsc@tsc-komm.de
Internet: www.skw-steel.com
Über SKW Stahl-Metallurgie Holding AG und den SKW Metallurgie Konzern
Der SKW Metallurgie Konzern ist Weltmarktführer bei chemischen Zusatzstoffen für die Roheisenentschwefelung sowie bei Fülldrähten und anderen Produkten für die Sekundärmetallurgie. Die Produkte des Konzerns ermöglichen Stahlproduzenten die effiziente Herstellung hochwertiger Stahlprodukte. Zu den Kunden zählen die weltweit führenden Unternehmen der Stahlbranche. Der SKW Metallurgie Konzern kann auf mehr als 50 Jahre metallurgisches Know-how zurückblicken und ist heute in mehr als 40 Ländern aktiv. Die Gesellschaft ist außerdem ein führender Anbieter von Quab Spezialchemikalien, die vorrangig in der weltweiten Produktion industrieller Stärke für die Papierindustrie eingesetzt werden.
Die Zentrale des SKW Metallurgie Konzerns befindet sich in Deutschland; die Produktionsstandorte liegen in Frankreich, den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Südkorea, Russland, der VR China und Indien (Joint Venture). Der Konzern erzielte 2016 einen gerundeten Gesamtumsatz von 230 Mio. Euro und beschäftigt rund 560 Mitarbeiter (Stand 31. Dezember 2016).
Die Aktien der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG notieren seit dem 1. Dezember 2006 im Prime Standard der Wertpapierbörse in Frankfurt/M. (Deutschland), seit 2011 (Umstellung auf Namensaktien) unter WKN SKWM02 und ISIN DE000SKWM021.
Disclaimer
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