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Software AG

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Pressemitteilung vom 24.04.2003


 

Software AG verbessert operatives Ergebnis im ersten Quartal 2003
Dollarschwäche schmälert Erlöse


  • Produktgeschäft stabil


  • Projektdienstleistungen rückläufig


  • Restrukturierungsprogramm gestartet


  • Restrukturierungsaufwand führt zu Verlustausweis im Quartal


  • Erwartung für Gesamtjahr 2003:
    positives operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau




Die Software AG hat im ersten Quartal 2003 (Geschäftsjahr gleich Kalenderjahr) einen Gesamtumsatz von 100,2 (Vj. 116,4) Millionen Euro erzielt.

Der Umsatzrückgang entstand vor allem durch den schwachen Dollarkurs (Wechselkurseffekte 9,0 Mio. Euro) und ein rückläufiges Geschäft mit Projektdienstleistungen. Der operative Gewinn vor Steuern beträgt 2,3 (Vj. Verlust 2,0) Millionen Euro. Das ausgewiesene Ergebnis nach Steuern wurde durch einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von 23,8 Millionen Euro belastet und weist einen Verlust von 9,7 (Vj. Verlust 2,4) Millionen Euro aus.

Der Umsatz hat sich im ersten Quartal 2003 erwartungsgemäß verhalten entwickelt. Die Investitionszurückhaltung der Kunden wurde durch die Unsicherheiten im Umfeld des Irak-Kriegs noch verstärkt. Die Überkapazitäten im Markt für Projektdienstleistungen haben sich ausgeweitet. Die Aufwertung des Euro führte zu einem reduziertem Umsatzausweis, da die Software AG circa 53 Prozent in Fremdwährungen fakturiert.

Das Produktgeschäft der Software AG blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Einnahmen für Lizenzen und Wartung lagen im ersten Quartal 2003 mit 69,3 Millionen Euro nominal zwar unter dem Vorjahreswert von 76,1 Millionen Euro, dabei sind jedoch Währungseffekte von insgesamt 7,9 Millionen Euro zu berücksichtigen. Die Wartungserlöse hatten mit 47,4 (Vj. 51,5) Millionen Euro erneut den größten Anteil am Umsatz. Die Lizenzeinnahmen trugen 21,9 (Vj. 24,6) Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei.

Im Geschäft mit Projektdienstleistungen wurden im Berichtszeitraum 30,6 (Vj. 40,0) Millionen Euro abgerechnet. Der durch Überkapazitäten bedingte Preiskampf im Markt für Projektdienstleistungen führte zu Margenreduktion. Währungseffekte schmälerten den ausgewiesenen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Millionen Euro.

Der Anteil der einzelnen Produktgruppen an den Lizenzumsätzen blieb weitgehend stabil. Dabei ist zu beachten, dass bei den Produkten der Software AG bereits einige große Abschlüsse den Umsatz eines Quartals stark beeinflussen können. Hauptumsatzträger sind die klassischen Produkte Adabas und Natural, die im ersten Quartal 2003 56 (Vj. 60) Prozent der Lizenzeinnahmen auf sich vereinigten. Die Middleware EntireX erzielte 18 (Vj. 15) Prozent und der XML Server Tamino 10 (Vj. 11) Prozent vom Lizenzumsatz. Auf sonstige Produkte entfielen 8 (Vj. 10) Prozent.

Deutlich zugenommen hat der Verkauf von Partnerlösungen. Der Anteil am Lizenzumsatz verdoppelte sich von vier auf acht Prozent. Dies bestärkt die Richtigkeit der beabsichtigten Erweiterung des Portfolios um standardisierte Lösungen. Derzeit evaluiert das Unternehmen eine Reihe von Optionen. Ende Mai sollen erste Entscheidungen fallen, welche Standardlösungen in Zukunft entwickelt und auch über Vertriebspartner angeboten werden.

Starke Unterschiede in der regionalen Entwicklung
Die zum 1. Februar neu geordneten Geschäftsregionen zeigen starke Unterschiede in der Umsatzentwicklung. Die Regionen Nordeuropa/Asien (16,9 nach 17,5 Millionen Euro im Q1 2002) sowie Süd- und Westeuropa (28,0 nach 29,3 Millionen Euro) zeigen eine insgesamt stabile Entwicklung, mit leicht steigenden Lizenzeinnahmen und abgeschwächtem Dienstleistungsumsatz. Der Umsatzrückgang in der Region Amerika (33,1 nach 39,5 Millionen Euro) beruht im Wesentlichen auf der derzeitigen Dollarschwäche. Deutlich schwächer hat sich das Geschäft in Zentral- und Osteuropa entwickelt. Hier liegt der Umsatz mit 23,0 Millionen Euro um etwa ein Viertel unter dem Vergleichswert des Vorjahres (30,4 Mio. Euro). Die Umsatz- und Ergebnisschwäche dieser Region wurde vor allem durch die schwierige Geschäftslage in Deutschland verursacht. Hier ist die Nachfrageschwäche ausgeprägter als in anderen Regionen.

Positives operatives Ergebnis
Ein Durchschlagen der negativen Wechselkurseffekte auf das Ergebnis konnte die Software AG durch Kursabsicherungen weitgehend verhindern. Zudem machten sich die Kostenverbesserungen der im letzten Geschäftsjahr umgesetzten ersten Restrukturierung positiv bemerkbar. Die operativen Kosten lagen im ersten Quartal 2003 um circa 14 Millionen Euro unter Vorjahr. In der Folge weist die Software AG ein im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegenes positives operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus (Vj. Verlust 2,0 Mio. Euro).

Das Unternehmen hat wie bereits im März 2003 angekündigt weitere Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung ergriffen. Das Kostensenkungsprogramm umfasst jährliche Einsparungen in Höhe von 55 bis 60 Millionen Euro. Davon wird etwa die Hälfte bereits im laufenden Geschäftsjahr wirksam werden. Im Wesentlichen ergeben sich drei Schwerpunkte der Restrukturierung:
1. Anpassung der Organisation in den Regionen an die Markterfordernisse, insbesondere bei Projektdienstleistungen der deutschen SAG Systemhaus GmbH
2. Ausrichtung von Forschung und Entwicklung auf das zukünftige Technologie- und Lösungsportfolio
3. Reduzierung von Marketing- und Unterstützungsfunktionen der Unternehmenszentrale

In Deutschland soll durch die Restrukturierung die Personalkapazität von circa 240 Vollzeitstellen eingespart werden. Die Umsetzung wird derzeit mit dem Konzernbetriebsrat beraten. Im Ausland fallen circa 60 Vollzeitstellen weg. Dort sind die Personalmaßnahmen bereits weitgehend umgesetzt. Die im Rahmen der Restrukturierung zu erwartenden einmaligen Sonderaufwendungen in Höhe von 23,8 Millionen Euro sind in der Gewinn- und Verlustrechnung des ersten Quartals 2003 enthalten. Im Ergebnis führte dies zu einem Verlustausweis in Höhe von 9,7 (Vj. Verlust 2,4) Millionen Euro nach Steuern.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im 1. Quartal 2003 11,5 (Vj. 12,1) Millionen Euro. Die liquiden Mittel wurden im Berichtsquartal um 5,5 auf 80,9 Millionen Euro erhöht. Das Eigenkapital ist um 2,4 auf 216,9 Millionen angestiegen.

Per Ende März 2003 beschäftigte die Software AG 2.976 Mitarbeiter, davon 1.745 im Ausland.


Ausblick
Eine spürbare Verbesserung der IT-Nachfrage ist für das laufende Geschäftsjahr noch nicht zu erkennen. Die stabilen Produktumsätze (Wartung und Lizenzen bereinigt um Wechselkurseffekte) bestätigten die bisherigen Erwartungen. Die Software AG rechnet deshalb auf Basis der derzeitigen Vertriebsprognosen auch für das Geschäftsjahr 2003 mit einer vom Produktgeschäft (Wartung und Lizenzen) getragenen weitgehend stabilen Entwicklung. Lediglich im Bereich Projektdienstleistungen lassen sich Anzeichen einer Umsatzabschwächung erkennen. Wenn sie sich in den nächsten Quartalen fortsetzt, könnte sie auf den Gesamtumsatz des Jahres 2003 mit einigen Prozentpunkten durchschlagen. Unabhängig davon ist der Vorstand zuversichtlich, das operative Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Auch unter Berücksichtigung des eingeleiteten Kostensenkungsprogramms und dem damit verbundenen Restrukturierungsaufwand erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr 2003 ein positives Ergebnis nach Steuern.

Der Vorstand der Software AG wird heute um 15 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz für Finanzanalysten in englischer Sprache abhalten. Die Einwahlnummer lautet: +49 (0) 69 50957 6443

Der ReBroadcast steht bis 2. Mai 2003 unter folgender Nummer zur Verfügung: +49 (0) 69 50957 9999 Access-Code: 228000)

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Otmar F. Winzig
Leiter UnternehmenskommunikationSoftware AG
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