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Software AG

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Pressemitteilung vom 13.02.2004

Software AG mit Gewinn im 4. Quartal 2003 Prognosen und Markterwartungen übertroffen

Darmstadt, 13. Februar 2004. 

Auf der heutigen Pressekonferenz in Frankfurt gibt die Software AG ihre vorläufigen Ergebnisse für das 4. Quartal und das Geschäftsjahr 2003 bekannt. Die Ergebnisse übertreffen die Prognosen und die Markterwartungen.


  • Lizenzumsatz im 4. Quartal um 13% auf 35,5 Mio. Euro gestiegen
  • Jahresumsatz erreicht 422,2 Mio. 
  • Operatives Ergebnis 2003 um 31% auf 41,5 Millionen verbessert 
  • Aufwand für Restrukturierung i.H.v. 40,8 Mio. Euro 
  • Gesamtjahr weist Gewinn vor Steuern i.H.v. 0.7 Mio. Euro aus.

Umsatz im 4. Quartal 2003 deutlich gestiegen:
Die Geschäftsentwicklung der Software AG zeigte im 4. Quartal im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Verbesserung. Der Gesamtumsatz blieb im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 117.9 Mio. Euro stabil (-2%, währungsbereinigt +4%). Der mit Produkten erzielte Umsatz zeigte mit 83.1 Mio. Euro (+2%, währungsbereinigt 10%) deutliche Zuwächse. Die Steigerung wurde im wesentlichen mit den Produkten Adabas und Natural erzielt. Besonders erfreulich entwickelte sich dabei der Lizenzumsatz, der im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13% (währungsbereinigt um 20%) auf 35.5 Mio. Euro anstieg. Der Bereich Wartung zeigte mit 47.6 Mio. Euro (VJ: 50.2 Mio. Euro) währungsbereinigt einen Zuwachs von 3%. Der Serviceumsatz lag mit 34.3 Mio. (VJ: 38.2 Mio.) um 10% unter dem Vorjahr. Der Rückgang des Serviceumsatzes im 4. Quartal hat sich gegenüber dem Gesamtjahr 2003 verlangsamt. 

Umsatz im Gesamtjahr 2003 stabilisiert:
Der starke Umsatz im 4. Quartal hat wesentlich dazu beigetragen, die gesteckten Ziele im Gesamtjahr 2003 zu übertreffen. Der Gesamtumsatz erreichte 422.2 Mio. Euro. Erwartet wurden 410 – 415 Mio. Euro. 
Deutlich über den Erwartungen lagen auch die Lizenzumsätze mit 104.3 Mio. Euro Dieser Wert entspricht währungsbereinigt genau dem Vorjahresumsatz von 113.0 Mio. Euro. Die Wartungsumsätze erreichten 191.2 Mio. Euro (VJ: 200.9 Mio. Euro), währungsbereinigt ein Zusatz von 5%. Dienstleistungen hingegen schrumpften um 22% von 159.6 Mio. Euro auf 124.3 Mio. Euro. Die Software AG hat sich 2003 aufgrund des starken Preiskampfes aus Teilmärkten zurückgezogen und konzentriert sich jetzt auf anspruchsvollere und größere Projekte. Dazu gehört auch die in Deutschland erfolgreich gestartete Dienstleistung Application Management Services.

Operatives Ergebnis 2003 mit +31% deutlich verbessert:
Die operative Ergebnismarge hat sich im Verlauf 2003 deutlich verbessert. Sie erreichte für das Gesamtjahr 10% vom Umsatz (VJ: 7%). Das operative Ergebnis vor Steuern erreichte 41.5 Mio. Euro (VJ: 31.6 Mio. Euro), eine Steigerung von 31%. Die ausgewiesenen Ergebnisse sowohl für das Gesamtjahr als auch für das 4. Quartal sind von Restrukturierungskosten geprägt. Trotz einmaliger Restrukturierungskosten in Höhe von 17 Mio. Euro erzielte das Unternehmen im 4. Quartal ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1.9 Mio. Euro. Damit konnte der nach neun Monaten gezeigte Verlust vor Steuern im 4. Quartal wettgemacht werden. Für das Gesamtjahr weist das Unternehmen ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 0.7 Mio. Euro aus. Darin enthalten sind Sonderaufwendungen für Restrukturierung in Höhe von 40.8 Mio. Euro. 
Der Steueraufwand 2003 drückten das Nettoergebnis auf –3.4 Mio. Euro. Der Vergleichswert des Vorjahres (50.7 Mio. Euro) war hingegen von steuerfreien Gewinnen aus Beteiligungsverkäufen getragen.

Bilanz zeigt eine gefestigte Finanzstruktur
Die liquiden Mittel liegen mit 74.2 Mio. Euro (VJ: 75.4 Mio. Euro) trotz der erheblichen Auszahlungen für Restrukturierung auf Vorjahreshöhe. Das Unternehmen verfügt des Weiteren über Finanzbeteiligungen im Wert von ca. 20 Mio. Euro. Es hat keine Finanzverbindlichkeiten.
Das Anlagevermögen wird mit 199.9 Mio. Euro ausgewiesen (VJ: 221.1 Mio. Euro). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus der planmäßigen Abschreibung eines Firmenwertes. Diese kann voraussichtlich in 2004 entfallen, wenn das Unternehmen von HGB zu dem internationalen Bilanzierungsgrundsatz IFRS wechselt.
Die Bilanzsumme steigt auf 445,4 Mio. Euro (VJ:440,8 Mio. Euro), das Eigenkapital wächst auf 228,4 Mio. (VJ: 214,5 Millionen). Dementsprechend verbessert sich die Eigenkapitalquote von 48,7% auf 51,3%.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt 15.5 Mio. Euro (VJ: 40.7 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der Cashflow wirksamen Sonderbelastungen u.a. durch Restrukturierungsmaßnahmen und Rückführung von Factoring erwirtschaftete die Software AG im operativen Geschäft einen Cashflow von 54.5 Mio. Euro (VJ: 67.9 Mio. Euro).

Strategische Ausrichtung auf zwei Business Lines ETS und XML Business Integration
Im Dezember 2003 hat Karl-Heinz Streibich, seit Oktober 2003 Vorsitzender des Vorstandes der Software AG, die neue strategische Ausrichtung der Gesellschaft verkündet. Mit ihr fokussiert das Unternehmen seine Entwicklungen und seine Angebote auf die Business Lines ETS und XML Business Integration. 
Im Rahmen der Fokussierung auf den Bereich ETS optimiert die Software AG bestehende IT-Systeme von Unternehmen durch Werkzeuge zur Leistungssteigerung, erweitert diese Systeme um neue Funktionalität wie z.B. intelligentes Backup und managt bereits vorhandene Applikationen der Nutzer durch den Einsatz von Web-Technologie oder die effizientere Nutzung von Plattformen. 
In der Business Line XML Integration fügt die Software AG die Produkte EntireX und Tamino zu einer umfassenden Integrationsplattform zusammen und baut sie aus. Auf der neu entstehenden Integrationsplattform wird der Unternehmensbereich Projektdienstleistungen kundenspezifische, einfach handhabbare und hoch produktive Lösungen entwickeln. Diese Lösungen beschleunigen Unternehmensprozesse und bieten erheblichen Mehrwert gegenüber den früheren isolierten Systemen. 
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Unternehmens werden auf die weitere Stärkung der Kernkompetenzen und des strategischen Know-hows konzentriert. Nicht-strategische Entwicklungsaktivitäten wie Integrationstests für open systems Plattformen übernimmt zukünftig die Software AG India, eine Tochtergesellschaft der Software AG. 
Mit der Fokussierung auf die Business Lines ETS und XML ist eine Umstrukturierung des Unternehmens verbunden. Alle Aktivitäten des Unternehmens werden auf die Business Lines ausgerichtet. Dafür wurden zwei interdisziplinäre unternehmensweite Teams gegründet.
Im angeschlossenen Geschäftsjahr ging die Gesamtzahl der Mitarbeiter (in Vollzeitstellen) 2003 um 12% von 2.920 auf 2.577 zurück. Der Großteil des Personalabbaus erfolgte in Deutschland, die Zahl der Mitarbeiter in der Darmstädter Zentrale wurde um 16% reduziert, in der deutschen Landesgesellschaft um 24%.
Um den Bedürfnissen des Marktes und der Kunden optimal zu entsprechend, sind die Geschäftsleiter der Regionen in den Vorstand des Unternehmens berufen worden. Marketing und Sales-Aktivitäten wurden internationalisiert. Eine enge internationale Vernetzung sorgt für einen schnellen und reibungslosen Informationsaustausch zwischen Ländern, Regionen und der Zentrale.
„Alle Kunden, mit denen wir gesprochen haben, haben uns deutlich gemacht, dass ihr dringendstes Bedürfnis darin besteht, ihre Unternehmens-IT-Systeme zu modernisieren anstatt in komplexe neue Anwendungen zu investieren, die oft nur wenig auf ihre Anforderungen zugeschnitten sind”, so Karl-Heinz Streibich, Vorsitzender des Vorstandes, Software AG. „Investitionsschutz und Integration stehen auf der Themenliste der Entscheider in der IT heute ganz oben, und die Software AG hat immer wieder bewiesen, dass dies die Themen sind, bei denen sie Kunden erfolgreich unterstützen kann.”

Ausblick auf 2004
Die neue strategische Ausrichtung, mit der sich die Software AG auf solche IT-Bereiche konzentriert, in denen sie ihre Kernkompetenzen hat, eine Verbesserung des allgemeinen wirtschaftlichen Klimas und eine Erholung des IT-Markts lassen die Software AG positiv in das neue Geschäftsjahr blicken. 
Der Vorstand geht davon aus, dass die eingeleitete Fokussierung auf die zwei Business Lines im Laufe des Jahres 2004 die notwendige Voraussetzung für ein nachhaltiges Wachstum in den Folgejahren schafft. Deshalb erwartet das Unternehmen im Geschäftsjahr 2004 zunächst eine Stabilisierung des Umsatzes. Lizenzumsatze werden in den Kernbereichen wachsen und die Umsatzkonsolidierung in nicht strategischen Feldern ausgleichen. Deutlich steigern will das Unternehmen das operative Ergebnis mit ca. 20% Zuwachs gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr. 
Auch die operative Marge soll sich weiter verbessern. Ein niedrigeres Kostenniveau und ein anhaltend kräftiger Cashflow werden die Finanzstruktur des Unternehmens weiter stärken. Der Gewinn pro Aktie (vor Firmenwertabschreibung) wird in der Höhe von 1.50 – 1.65 Euro erwartet.