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The NAGA Group AG

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Pressemitteilung vom 03.02.2023

Original-Research: The NAGA Group AG (von GBC AG)

Original-Research: The NAGA Group AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu The NAGA Group AG

Unternehmen: The NAGA Group AG
ISIN: DE000A161NR7

Anlass der Studie: Research FactSheet
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 3,60 EUR
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2023
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Cosmin Filker

Erste positive Effekte aus eingeleiteter Restrukturierung sichtbar; Break-Even im laufenden Geschäftsjahr erwartet; Kursziel: 3,60 €; Rating: KAUFEN
 
Die Kommunikation mit dem Finanzmarkt war bei der NAGA Group AG (kurz: NAGA) im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 von der Verschiebung des Geschäftsberichtes 2021 geprägt. Ein Teil der Verzögerung hing mit der Klärung von Bewertungsfragen zusammen. Nach Auffassung der Wirtschaftsprüfer musste der Kryptowährungsbestand nun nach Anschaffungskosten bilanziert werden und ein Teil der Kundengewinnungskosten durfte nicht mehr aktiviert werden. Top-Line war die Gesellschaft zwar in der Lage, den zuvor eingeschlagenen Wachstumskurs mit einem Anstieg der Gesamtumsätze um 117,1 % auf 52,88 Mio. € (VJ: 24,35 Mio. €) fortzusetzen, die Bilanzierungsänderungen hatten jedoch zu einem deutlichen Rückgang des EBIT auf -9,55 Mio. € (VJ: 0,94 Mio. €) geführt.  
Aufgrund der verzögerten Veröffentlichung des Geschäftsberichtes wurde der Halbjahresbericht 2022 am 30.12.2022 ebenfalls mit Verspätung publiziert. In diesem zeichnet das NAGA-Management das Bild eines turbulenten ersten Halbjahres 2022. Prägend waren hier insbesondere der Einbruch der Krypto-Märkte, ein aus dem Rückzug aus UK resultierender Umsatzrückgang sowie die im Zuge des Ukraine-Krieges insgesamt rückläufige Transaktionsaktivität an den Kapitalmärkten. Aufgrund der noch unverändert hohen Kundengewinnungsaktivitäten legten die Umsätze aber um 50,1 % auf 35,02 Mio. € (VJ: 23,22 Mio. €) unverändert dynamisch zu, das EBIT lag jedoch mit -18,63 Mio. € (VJ: -1,95 Mio. €) deutlich unter Vorjahresniveau. Ein wesentlicher Faktor für den starken Ergebnisrückgang waren unter anderem die notwendig gewordenen Bewertungsanpassungen der gehaltenen Krypto-Vermögenswerte in Höhe von rund -12,00 Mio. €.   
Der NAGA-Vorstand hat die Entwicklung des ersten Halbjahres 2022 zum Anlass genommen und seit Juli 2022 einen vollständigen Strategiewechsel und eine Umstrukturierung eingeleitet. Auf Basis der nun ausgebauten und in den Markt eingeführten Produktbereiche (NAGA Trader; NAGAX; NAGA Pay) wurde der Fokus weg vom starken Kunden- und Umsatzwachstum hin zum Erreichen der Gewinnschwelle verlagert. Diese soll ab dem zweiten Quartal 2023 nachhaltig übertroffen werden.
 
Die Konzentration auf das Handelsgeschäft sowie auf die Senkung der operativen Kostenbasis und der Akquisitionskosten trägt, gemäß Unternehmensangaben, bereits Früchte. Mit der Verbesserung der Marketingkosten, dem Personalabbau sowie der Kürzung von F&E-Aufwendungen wurde die Kostenbasis im zweiten Quartal 2022 auf 14 Mio. € und im vierten Quartal 2022 weiter auf 12 Mio. € reduziert. Im ersten Quartal 2022 lag diese noch bei 20 Mio. €. Zum Teil wird diese Reduktion von einer Verbesserung der Kundenakquise-Kosten getragen. Im Q3 lagen diese bei 816 € pro Kunde, was eine deutliche Reduktion gegenüber den ersten beiden Quartalen (Q1: 1.343 €; Q2: 1.609 €) bedeutet. Im vierten Quartal 2022 sind diese weiter auf 613 € gefallen. Zeitgleich soll durch die geografische Diversifikation eine Steigerung der Umsätze je Kunde erreicht werden.  
Deutlich sichtbar sollten diese Maßnahmen erst im laufenden Geschäftsjahr 2023 werden, sich vollumfänglich dann in 2024 auswirken. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 dürfte indes noch von einem deutlich negativen Ergebnis geprägt sein.
 
Der erwartete hohe negative operative Cashflow sollte zum Teil durch einen positiven Investitions-Cashflow aufgefangen werden. Dieser hängt in erster Linie mit der Veräußerung von Geldmarktfonds, in denen die NAGA die aus den Kapitalerhöhungen eingeworbenen liquiden Mittel zwischengeparkt hatte, zusammen. Zum Halbjahr 2022 wurde ein freier Cashflow in Höhe von -3,22 Mio. € ausgewiesen.
 
Ein wesentlicher Aspekt der weiteren Unternehmensentwicklung dürfte die beabsichtigte strategische Transaktion mit einem multinationalen Brokerage-Unternehmen sein. Wie am 19. Januar 2023 von der NAGA gemeldet, finden derzeit Gespräche mit einem nicht näher benannten Brokerage-Unternehmen statt, mit dem Ziel eines Zusammenschlusses der beiden Gesellschaften. Bis zum vierten Quartal 2023 sollte unter der Voraussetzung einer positiven Due-Dilligence-Prüfung sowie weiterer Genehmigungen der Vollzug der Transaktion erfolgen. Unserer Ansicht nach würde die NAGA in diesem Falle übernommen werden, die eigenständige Börsennotiz würde aber beibehalten werden. Offensichtlich wird die aktuelle Bewertung der NAGA als niedrig eingestuft und auf der anderen Seite die nun vollständig entwickelte NAGA-Produktpalette als attraktiv bewertet. NAGA könnte im Falle einer Akquisition von vorhandenen Lizenzen des Brokerage-Unternehmens profitieren, wodurch der Eintritt in neue Märkte, ohne vorherige zeitintensive Lizenzerlangung, möglich wäre.  
Das laufende Geschäftsjahr 2023 wird, wie dargestellt, von der Konzentration auf die Verbesserung der Ergebniskennzahlen geprägt sein. Darüber hinaus plant die Gesellschaft bis zum Q2 2023 den Wiedereinstieg in UK umzusetzen, wo in 2021 noch das größte gehandelte Volumen vorlag. Die Reaktivierung des ehemaligen Kundenstammes (180.000 Leads) soll zu niedrigeren Gewinnungskosten erfolgen, was einen unmittelbaren Ergebniseffekt hätte. Darüber hinaus plant die Gesellschaft auch außerhalb Europas stärker zu wachsen. Diesbezüglich ist die kürzlich erteilte Lizenz auf den Seychellen von hoher Bedeutung. Schließlich sollen mit der für den Jahresanfang 2023 geplanten Einführung des NAGA Institutional-Desk die Volumenhändler stärker adressiert werden.
 
Nachdem wir für das abgelaufene Geschäftsjahr, bei Umsatzerlösen in Höhe von 52,08 Mio. €, insbesondere aufgrund der Wertverluste gehaltener Kryptowährungen ein negatives EBIT in Höhe von -29,77 Mio. € erwarten, dürfte im laufenden Geschäftsjahr der Break-Even erreicht werden. Bei einem Umsatzanstieg in Höhe von knapp 30 % auf 67,42 Mio. € rechnen wir mit einer Verbesserung des EBIT auf 0,79 Mio. €. Die Effekte des UK-Wiedereintritts sowie der weiteren regionalen Ausweitung sollten sich im kommenden Geschäftsjahr 2024 vollumfänglich positiv niederschlagen. Wir rechnen für 2024 mit einem Umsatzwachstum in Höhe von 25 % auf 84,27 Mio. € und sehen ein EBIT in Höhe von 10,46 Mio. € als realistisch an.  
Im Rahmen unseres DCF-Bewertungsmodells haben wir ein Kursziel in Höhe von 3,60 € (bisher: 12,75 €) ermittelt. Die deutliche Kurszielsenkung ist eine Folge der signifikant reduzierten Prognosen für die konkrete Schätzperiode (2022e – 2024e), wodurch eine niedrigere Basis für die Stetigkeitsphase unseres Bewertungsmodells vorliegt. Auf der anderen Seite berücksichtigen wir den marktbedingten Anstieg des risikolosen Zinssatzes und heben damit die gewichteten Kapitalkosten (WACC) auf 10,34 % (bisher: 9,33 %) sichtbar an. Ausgehend vom aktuellen Aktienkurs in Höhe von 1,84 € vergeben wir das Rating KAUFEN.
 

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/26349.pdf

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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR. Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 03.02.23 (08:24 Uhr) Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 03.02.23 (11:30 Uhr)
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.