- Erst harter Winter, dann Nässe, zuletzt Trockenheit führten in der Branche zu Ernteverzögerungen
- Dank qualitativ sehr hochwertiger Böden wird dennoch mit einer guten Ernte bei Tonkens gerechnet
Sülzetal, 31. Juli 2013 - Die Tonkens Agrar AG rechnet trotz widriger Witterungsbedingungen in der ersten Jahreshälfte mit einer insgesamt guten Erntesaison 2013. Mehrfache Wetterextreme - so der lang anhaltende Winter bis in den April hinein, die extreme Nässe und die seit Wochen anhaltend heiße Trockenperiode - haben dem Wachstum sämtlicher Fruchtarten zugesetzt und zu Vegetationsverzögerungen von rund vier Wochen geführt. Als erste Fruchtart konnte letzte Woche mit der Ernte der Wintergerste begonnen werden. Hier führte am Standort Stemmern ein Hagelschaden im Juli nicht zu finanziellen Ertragsminderungen, da diese Schäden durch Versicherungen abgedeckt sind. Die anderen Fruchtarten konnten bisher noch nicht geerntet werden. So sind der Raps und der Winterweizen noch nicht genügend ausgereift. Die Kartoffelernte der frühen Sorten steht hingegen kurz bevor. Dank der guten Bodenqualität an den Standorten der Tonkens Agrar AG ist trotz der widrigen Witterungsbedingungen davon auszugehen, dass die deutlich höheren Kartoffelpreise eine teilweise eingeschränkte Qualität der Früchte zumindest kompensieren.
Aufgeteilt auf die wichtigsten Fruchtarten ergibt sich bei der Tonkens Agrar AG folgendes Bild:
Kartoffeln:
Die in den letzten Wochen ausgeprägte Trockenheit hat das gleichmäßige Wachstum der Kartoffeln beeinträchtigt. Da das Frühjahr und der Sommerbeginn zuvor von einer sehr hohen Nässe geprägt waren, haben die Kartoffelpflanzen nur spärlich Wurzeln gebildet. Dadurch ist es den Pflanzen derzeit nicht möglich, Wasser aus tieferen Schichten aufzunehmen. Die Böden waren teilweise so vertrocknet, dass kurzzeitige Regengüsse nicht ausreichten, um die Pflanzen genügend zu bewässern. Aufgrund dieser Trockenheit konnte die Tonkens Agrar AG ihre Kartoffelernte noch nicht beginnen. Allerdings ist aufgrund der geografischen Verteilung der Anbauflächen mit einer Größe von insgesamt 629ha (Vj. 658ha) und der Bodenbeschaffenheit nur ein kleiner Teil der Ernte von diesem Problem betroffen. In der aktuellen Trockenperiode wirkt sich die besondere Bodenqualität in der Magdeburger Börde äußerst vorteilhaft aus. So speichert der Schwarzboden die Feuchtigkeit deutlich länger. Deshalb geht der Vorstand davon aus, dass die Gesellschaft insgesamt von den sehr hohen Marktpreisen profitieren wird.
Die aktuelle Witterung lässt weitere Preissteigerungen bei Kartoffeln erwarten, da die Wetterbedingungen fast in ganz Europa das Wachstum beeinträchtigen. Wegen des kalten Frühjahrs und den anschließend hohen Niederschlägen in vielen Regionen Deutschlands konnte mit dem Anbau von Kartoffeln erst mit einer zeitlichen Verzögerung von rund vier Wochen begonnen werden. Das Angebot an deutschen Frühkartoffeln war zunächst knapp, viel länger als gewöhnlich lag ausländische Ware in den Regalen der Lebensmittelmärkte. Entsprechend des knappen Angebots stiegen auch die Preise. Diese liegen für Frühspeisekartoffeln aktuell mit 43 bis 50 Euro je Dezitonne doppelt so hoch wie im letzten Jahr, in dem im Schnitt mit knapp 24 Euro je Dezitonne auch bereits ein hoher Stand erreicht wurde.
Zwiebeln:
Die Anbaufläche für Zwiebeln wurde analog zu den letzten Jahren erneut gezielt verkleinert, sie betrug 66ha (Vj. 86ha). Die aktuelle Wärme wirkt sich negativ auf das Wachstum der Zwiebelpflanzen aus, da diese nicht hitzebeständig sind. Aufgrund der zu erwartenden Ernteeinbußen in Deutschland ist für dieses Jahr von einem Preisanstieg bei Zwiebeln auszugehen. Über die erwarteten Ernteerträge bei der Tonkens Agrar AG kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht berichtet werden. Die Ernte der Zwiebeln wird erfahrungsgemäß Ende August/Anfang September beginnen.
Winterweizen:
Die Tonkens Agrar AG hat ihre Anbauflächen für Winterweizen auf 987ha (Vj. 975ha) erhöht. Mit der Ernte konnte witterungsbedingt noch nicht begonnen werden, da die Ähren nicht ausgereift sind. Die kühl-feuchte Witterung der vorangegangenen Monate hat zwar das Wachstum der Getreidepflanzen begünstigt, es ist aber noch offen, inwiefern die hohen Temperaturen zu einer zu schnellen Notreife und damit geringeren Hektolitergewichten führen. Der Blick auf die Felder lässt zum jetzigen Zeitpunkt auf durchschnittliche bis gute Hektarerträge hoffen. Bundesweit wird eine Winterweizenernte von 23,8 Mio. t erwartet und damit gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Steigerung um 11,2 %.
Angesichts der weltweit geschätzten guten Ernteaussichten für Getreide haben sich die Verkaufspreise deutlich schwächer als im Vorjahr entwickelt. Terminkontrakte mit dem Zieltermin März 2014 liegen derzeit bei einem Kurs von rund 193 EUR/t, während derselbe Kontrakt im Vorjahr mit Zieltermin März 2013 bei rund 260EUR/t lag. Dies entspricht einem Preisrückgang von fast 25% gegenüber der letzten Saison. Es ist aber durchaus möglich, dass die Qualität und die Erntemengen des Winterweizens unter den Wetterextremen gelitten haben (u.a. begünstigte die feuchte Witterung die Bildung von Pilzen), wodurch die Ernteprognosen nach unten korrigiert werden und sich hierdurch die Preise wieder in die entgegengesetzte Richtung bewegen.
Winterraps:
Auch die Rapsblüte hat in diesem Jahr leicht verspätet begonnen. Allerdings hat der bis in den März liegen gebliebene Schnee den Rapskulturen nicht geschadet, sodass diese mit den ansteigenden Temperaturen im April und einem schnellen Wachstum rund zwei Wochen Vegetationsverzögerung ausgleichen konnten. Die Gesellschaft weitete die Anbauflächen für Raps auf 360ha nach 348ha in der letzten Periode leicht aus. Der Raps konnte witterungsbedingt ebenfalls noch nicht gedroschen werden, da die Schoten in diesem Jahr spät reifen. In den vergangenen Wochen haben die Großhandelspreise für Rapssaaten nachgegeben und befinden sich erstmals seit 2010 wieder unterhalb der Marke von 400EUR/t. Der Preisdruck entstand infolge guter Ernteprognosen in den wichtigsten Anbaugebieten weltweit, so u.a. auch in Kanada und den USA.
Mais:
Darüber hinaus zeigt der Mais trotz der momentanen Trockenheit eine erfreuliche Entwicklung, sodass die Tonkens Agrar AG über genügend Futtermittel für die Versorgung ihres Milchviehs verfügt. Externe Zukäufe von Mais sind somit nicht notwendig.
Zwei qualitativ hochwertige Grasschnitte für Anwelksilage und Heuproduktion konnten ebenfalls schon geerntet werden, als Grundlage für die Milchproduktion.
Für das neue Geschäftsjahr 2013/ 2014 wird eine weitere Ergebnisverbesserung erwartet
Die Tonkens Agrar AG hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012 / 2013 (01.07.-31.12.2012) bei einem deutlichen Umsatzwachstum von 32 Prozent den Konzernüberschuss von 0,5 auf über 2,1 Mio. Euro gesteigert und damit ein hervorragendes Halbjahresergebnis erwirtschaftet. Im zum 30.06.2013 abgelaufenen zweiten Halbjahr - darauf wurde schon hingewiesen - überwogen bei rückläufigen Umsätzen durch Abverkäufe aus Lagerbeständen saisonal typisch wie jedes Jahr die Ausgaben für Saatgut, Dünger und den laufenden Betrieb. Insofern wird das Ergebnis des Geschäftsjahres 2012/ 2013 insgesamt deutlich unter dem Halbjahresergebnis liegen, aber immer noch eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zeigen. Der Konzernabschluss wird derzeit aufgestellt, so dass vorläufige Zahlen auf Konzernebene noch nicht vorliegen. Aber aus der Unternehmensplanung leitet der Vorstand für das laufende neue Geschäftsjahr 2013/ 2014 eine weitere Ergebnisverbesserung ab.
So sollten die zum Teil witterungsbedingt geringeren Ernteerträge durch das hohe Preisniveau speziell bei Kartoffeln und Zwiebeln mehr als ausgeglichen werden können. Darüber hinaus geht man bei Tonkens davon aus, dass sich die Preise einzelner Fruchtarten wie Winterweizen oder -raps erholen, weil die globalen Erntemengen und Qualitäten hier insgesamt schlechter zu sein scheinen, als bislang im Markt erwartet.
Eine weitere Ergebnisverbesserung ist auch absehbar, da im Unternehmen verschiedene Maßnahmen zu verringerten Kosten führen und die zweite geplante Biogasanlage nach den sehr guten Erfahrungen mit der ersten Anlage einen erheblichen Ergebnisbeitrag liefern wird. Im Gegensatz zu den meisten anderen Betreibern profitiert die Tonkens vom Gedanken einer Kreislaufwirtschaft. Das Unternehmen baut keine Rohstoffe zusätzlich an oder muss diese teuer erwerben, um Biogasanlagen zu betreiben. Stattdessen werden die Reststoffe aus der eigenen Landwirtschaft verwertet.
Ende September werden die Ernteerträge vom Getreide und Raps feststehen und die Kartoffeln werden geerntet, so dass dann detaillierter über den Ernteverlauf berichtet werden kann.
Über die Tonkens Agrar AG:
Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit mehreren Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau / Milchproduktion / Lagerung, Vermarktung und Veredelung / Regenerative Energie. Die Tonkens Agrar AG ist in der Herstellung von Agrarprodukten ausschließlich in Deutschland tätig.
Anstehende Termine:
Ende September 2013 Berichterstattung zum Ernteverlauf
Mitte Oktober 2013 Veröffentlichung vorläufiger Zahlen 2012/2013
Ende November 2013 Veröffentlichung Jahresabschluss 2012/2013
Mitte Dezember 2013 Veröffentlichung Geschäftsbericht 2012/2013
Weitere Informationen:
www.tonkens-agrar.de
Kontakt:
Tonkens Agrar AG
Gerrit Tonkens, Vorstand
Welsleber Straße 1, 39171 Sülzetal
Telefon +49 (0) 39205 41 74 - 10
Telefax +49 (0) 39205 41 74 - 20
E-Mail ir@tonkens-agrar.de
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