- Aktuell niedrige Preise für Agrarrohstoffe, aber Rekorderträge bei nahezu allen Fruchtarten und gute Qualitäten
- Im Geschäftsjahr 2013/2014 (30.06.) werden die Topwerte aus dem Vorjahr nicht ganz erreicht, während die niedrigen Agrarpreise das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 spürbar belasten.
- Tonkens Agrar AG profitiert von der breiten Aufstellung des Geschäftsmodells.
Sülzetal, den 24. September 2014 - Die Tonkens Agrar AG kann in der noch laufenden Erntesaison 2014 die Spitzenerträge aus dem Vorjahr mit neuen Rekordwerten übertreffen. Die Hektarerträge bei allen bereits eingebrachten Feldfrüchten und den laufenden sowie noch ausstehenden Ernten sind erneut deutlich gestiegen und vielversprechend. Während die Raps- und Getreideernte abgeschlossen ist, laufen die Kartoffel- und Zwiebelernte derzeit auf vollen Touren. Auch mit der Mais- und Zuckerrübenernte wird demnächst begonnen. Da allerdings nicht nur im Inland, sondern europaweit Rekordernten gemeldet werden, gerieten die Preise für Agrarrohstoffe in den letzten Monaten unter Druck und befinden sich teilweise sogar auf langjährigen Tiefständen.
Aufgeteilt auf die wichtigsten Fruchtarten bei einer Gesamtfläche von rund 3.140 ha (Vj. 3.035 ha) zum 30. Juni 2014 ergibt sich bei der Tonkens Agrar AG damit folgendes Bild:
Winterweizen
Wie bei allen Fruchtarten profitierte die deutsche Landwirtschaft insgesamt von günstigen Anbau- und Wachstumsbedingungen im Jahr 2014. Ein sehr milder Winter führte zu einem Vegetationsvorsprung der Pflanzen von bis zu vier Wochen. Während jedoch viele landwirtschaftliche Betriebe insbesondere in Süddeutschland, aber auch in Niedersachsen, ihre frühzeitige Getreideernte aufgrund schwerer Unwetter und andauernder Regenfälle unterbrechen mussten, profitierte die Tonkens Agrar AG weitestgehend von einem sonnenreichen Erntewetter. Verzögerungen durch Schlechtwettertage wurde mittels guter Organisation und maschineller Ausstattung entgegengewirkt.
Nachdem bereits im Vorjahr beim Winterweizen mit einem durchschnittlichen Hektarertrag von 93 dt die höchste Erntemenge in der Unternehmensgeschichte erzielt werden konnte, wurden in der Erntesaison 2014 mit über 95 dt/ha neue Rekordwerte auf 939 ha (Vj. 987 ha) erreicht.
Angesichts der global erwarteten Rekordernten notierte der Weizenpreis zuletzt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Anfang September wurden in Europa am Terminmarkt zeitweilig Preise unterhalb der 170-Euro-Marke registriert. Kontrakte mit Zieltermin November lagen rund 9 % unterhalb des Vorjahresniveaus. Leichten Auftrieb erfuhren die Preise zuletzt im Zuge einer möglichen mengenmäßigen Beschränkung des russischen Getreideexports sowie ungünstiger Witterungsbedingungen bei der Ernte in den USA.
Winterraps
Bei einer mit 359 ha (Vj. 360 ha) nahezu konstanten Anbaufläche für Winterraps wurde ein hoher Durchschnittsertrag von über 50 dt/ha erzielt. Damit konnte der starke Wert des Vorjahres von 43 dt/ha nochmals deutlich übertroffen werden. Deutschlandweit erhöhte sich nach ersten Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) die Winterrapsernte um 5 % auf mehr als 6 Mio. Tonnen. Auch hier führt das hohe Angebot zu niedrigeren Preisen, die aktuell rund 12 % unter dem Vorjahresniveau liegen.
Kartoffeln
Aufgrund des milden Winters konnten die ersten Frühkartoffeln bereits Mitte März 2014 in Deutschland gepflanzt werden. Diese Bestände entwickelten sich infolge günstiger Witterungsbedingungen im Frühjahr gut. Im Vorjahr hatte hingegen der lange Winter, dann ein Wechsel von extremer Nässe zu einer sehr lang andauernden trockenen Hitzeperiode zu massiven Ernteausfällen geführt. In der Erntesaison 2014 zeigt sich ein deutlich positiveres Bild. Die europäische Crop-Monitoring Agentur MARS rechnet für Deutschland mit einem Durchschnittsertrag von 45,11 t/ha (Vj. 39,83 t/ha).
Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Kartoffelernte noch nicht abgeschlossen, die Haupterntezeit läuft von Mitte September bis Mitte Oktober. Die Tonkens Agrar AG erwartet nach ersten Rodungen aber Spitzenerträge mit guter Qualität. Dabei wurden Kartoffeln auf einer nahezu unverändert großen Fläche von 632 ha angebaut.
Mit einem Abwärtstrend entwickeln sich derzeit die Kartoffelpreise. Terminkontrakte für April 2015 notieren aktuell bei rund 6 EUR/t. Im Vorjahr bewegte sich der Preis auf einem fast vier Mal höheren Niveau. Damit befinden sich die Kartoffelpreise auf einem historischen Tiefstand. Der Deutsche Bauernverband bemängelte, dass die jetzigen Erzeugerpreise nicht einmal die Kosten decken könnten. Für viele Kartoffelbauern werde sich daher die Frage stellen, ob sie zukünftig nicht auf andere Feldfrüchte ausweichen werden.
Die Tonkens Agrar AG kann einen größeren Anteil des deutlichen Preisrückgangs durch feste Lieferverträge mit dem Lebensmitteleinzelhandel und der Verarbeitungsindustrie kompensieren. Darüber hinaus lassen sich durch die eigene Veredelung der Kartoffeln höhere Preise erzielen, als sie derzeit auf den Markt für die Rohware gezahlt werden. Hiermit bestätigt sich die Entscheidung der Gesellschaft, in eine neue und effizientere Kartoffelschälanlage investiert zu haben und das Potential im Bereich der Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte zu heben.
Zwiebeln
Bei Zwiebeln ist gemäß dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft deutschlandweit ebenfalls von einer guten Ernte auszugehen. Gleichwohl gibt es unter den wenigen Regionen in Deutschland, in welchen überhaupt nur Zwiebelanbau betrieben wird, Bereiche, so u.a. den Raum Hannover, in welchem starke Regenfälle die Ernte behindern und die Wahrscheinlichkeit von Fäule erhöht haben. Im Raum Hannover wird hierbei eine mittelmäßige Zwiebelernte von etwa 40 t/ha erwartet.
Deutlich bessere Aussichten gibt es hier bei der Tonkens Agrar AG. Diese weitete ihre Anbauflächen für Zwiebeln von 66 ha auf knapp 80 ha aus und rechnet auch hier mit Spitzenerträgen.
Der Zwiebelpreis, der derzeit bei rund 9 EUR/t liegt und damit deutlich unter dem hohen Vorjahrespreis von 25 bis 28 EUR/t dürfte in den nächsten Wochen ebenfalls stärker unter Druck geraten. Dabei ist der Vorjahrespreis sicherlich als Spitzenwert der letzten Jahre zu bezeichnen. Der russische Importstopp für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der EU führt dazu, dass vermehrt Zwiebeln aus den europäischen Nachbarländern auf den deutschen Markt gelangen.
Mais und Zuckerrüben
Auch bei Mais und Zuckerrüben werden sehr gute Erträge erwartet. Die Bestände sehen vielversprechend aus. Die ersten Ernteergebnisse aus der Region bestätigen die hohen Erwartungen. Bei einer günstigen Wetterlage sollten diese Ernten in den nächsten Wochen eingefahren sein. Mit den guten Maiserträgen ist zugleich auch das Futter in ausreichender Menge für das Milchvieh gesichert.
Große Investitionen belasten das Ergebnis in den Geschäftsjahren 2013/2014 und 2014/2015. Tonkens Agrar AG profitiert angesichts der schwachen Marktpreisentwicklung von der breiten Aufstellung des Geschäftsmodells.
Im Rahmen der Abschlusserstellung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/2014 (01. Juli 2013 bis 30. Juni 2014) zeichnet sich wie bereits angekündigt ab, dass die sehr guten Vorjahreswerte nicht erreicht werden. Die Tonkens Agrar AG hat in den Jahren 2013 und 2014 mit der zweiten Biogasanlage in Osterfeld sowie den neuen Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen bedeutsame Großinvestitionen getätigt. Diese Anlagen konnten im Geschäftsjahr 2013/2014 in der Anlaufphase noch keinen positiven Ergebnisbeitrag leisten. Aufgrund dessen werden erst im laufenden Wirtschaftsjahr 2014/2015 positive Impulse erfolgen.
Hierbei wurde die zweite Biogasanlage wie geplant Ende Juli 2014 fertiggestellt, um so noch von der höheren Einspeisevergütung des alten EEG-Gesetzes zu profitieren. Allerdings darf die Tonkens Agrar AG bislang nur Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen, da der lokale Netzbetreiber die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen hat. Der Vorstand bemüht sich hier in Verhandlungen um eine einvernehmliche und möglichst schnelle Lösung, auch rechtliche Schritte werden geprüft.
Eine spürbare Ergebnisbelastung ist vor dem Hintergrund der erheblich gefallenen Preise für die verschiedenen Agrarrohstoffe im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 absehbar. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum die Unternehmensstrategie darauf abzielt, im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft neben dem Ackerbau und der Lagerung insbesondere die Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte sowie die Milchwirtschaft und die Erneuerbaren Energien auszubauen.
Während hierbei die Solar- und Biogasanlagen die Stabilität erhöhen, sollen die Veredelung und Vermarktung deutlich höhere Margen ergeben. Zudem ist mittelfristig geplant, die Milchwirtschaft auszubauen. Die neue große Kartoffelschälanlage läuft nach Abschluss ihrer Testphase einwandfrei bei langsam steigender Kapazitätsauslastung. Innerhalb der kommenden Monate rechnet der Vorstand damit, dann auch zunehmend größere Unternehmen als Kunden zu gewinnen.
Über die Tonkens Agrar AG:
Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit mehreren Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau / Milchproduktion / Lagerung, Vermarktung und Veredelung / Erneuerbare Energie. Die Tonkens Agrar AG ist in der Herstellung von Agrarprodukten ausschließlich in Deutschland tätig.
Anstehende Termine:
Ende Oktober Veröffentlichung vorläufiger Zahlen 2013/2014
Ende November Veröffentlichung Jahresabschluss 2013/2014
Mitte Dezember Veröffentlichung Jahresfinanzbericht 2013/2014
Weitere Informationen:
www.tonkens-agrar.de
Kontakt:
Tonkens Agrar AG
Gerrit Tonkens, Vorstand
Welsleber Straße 1, 39171 Sülzetal
Telefon +49 (0) 39205 41 74 - 10
Telefax +49 (0) 39205 41 74 - 20
E-Mail ir@tonkens-agrar.de |
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