- Bei allen bisher geernteten Fruchtarten wurden gute bis durchschnittliche Erträge mit guter Qualität erzielt. Trockener September 2016 führte zu einer verzögerten Kartoffelernte.
- Schlechte europäische bzw. deutsche Ernten stehen, aufgrund global reichlicher Versorgung, niedrigen Agrarpreisen gegenüber. Milchmarkt derzeit mit Anzeichen einer Erholung, aber fraglich, wann diese auch die Erzeugerseite erreicht.
- Anteil an Eigentumsflächen weiter auf 13,2 % (Vj. 12,3 %) gesteigert.
Sülzetal, den 12. Oktober 2016 - Widrige Witterungsbedingungen beeinträchtigten auch in der laufenden Erntesaison 2016 das Pflanzenwachstum und die Erntearbeiten, dennoch gelang es dem Tonkens Konzern, ein gutes bis durchschnittliches Ertragsniveau mit guten Qualitäten zu erzielen. Deutschlandweit ergab sich eine ungewöhnlich hohe Bandbreite an Erntemengen; bei allen Fruchtarten wurden die Vorjahres- und teilweise sogar die mehrjährigen Durchschnittswerte deutlich verfehlt. Einem ungewöhnlich milden Winter 2016 folgte ein in vielen Teilen Deutschlands verregneter Frühsommer, während die Erntezeit im Spätsommer/Herbst durch eine zu starke Trockenheit gekennzeichnet war. Die Tonkens Agrar AG brachte bei den bis jetzt abgeschlossenen Ernten dennoch Erträge sichtlich oberhalb des Bundesdurchschnitts ein. So wurde bei Winterweizen ein Durchschnittsertrag von 90,5 Dezitonnen je Hektar (dt/ha; Vj. 86,5 dt/ha) erzielt, der Bundesdurchschnitt lag bei lediglich 76,8 dt/ha. Bei Winterraps belief sich der durchschnittliche Hektarertrag auf 44 Dezitonnen (Vj. 44 dt) gegenüber 35,0 dt im Bundesmittel.
Aufgrund mehrjähriger globaler Rekordernten waren und sind die Läger weltweit jedoch gut gefüllt und es mangelt an den Agrarmärkten daher an Impulsen für Preisanstiege. Für die deutschen und auch viele europäische Landwirte ist die derzeitige Situation daher doppelt schwierig: Eigene schlechte Ernten stehen niedrigen Preisen gegenüber, da das globale Angebot die Preise bestimmt. Auf dem Milchmarkt zeichnet sich derzeit eine Entspannung der Lage ab, Marktexperten sprechen von einem Erreichen der Talsohle. Allerdings muss abgewartet werden, wie nachhaltig die steigenden Preise auf Verarbeitungsstufe auch die Erzeugerseite erreichen werden. Im Juli und August 2016 wurden von Molkereien erstmals wieder leicht erhöhte Preise für konventionell erzeugte Kuhmilch ausgezahlt - mit im Bundesdurchschnitt 23,8 Ct/kg lag der Erzeugerpreis im August 2016 aber noch ganze 4 Cent unter Vorjahresniveau, gegenüber August 2014 betrug der Abstand sogar 13 Cent. Stützend wirkt sich derzeit das verringerte Milchaufkommen aus, das begrenzte Angebot lässt die Preise steigen. Der Tonkens Agrar Konzern verzeichnet erste zaghafte Steigerungen beim Milchpreis, welche die Molkereien stets erst nach Anlieferung der Milch festsetzen.
Aufgeteilt auf die wichtigsten Fruchtarten bei einer Gesamtfläche von rund 3.251 ha (Vj. 3.305 ha) zum 30. Juni 2016 ergibt sich bei der Tonkens Agrar AG das folgendes Bild:
Winterweizen und Gerste
Beim Winterweizen konnte die Tonkens Gruppe mit durchschnittlich 90,5 dt/ha den Vorjahresertrag von 86,5 dt/ha übertreffen. Bundesweit brachten die deutschen Landwirte einen unterdurchschnittlichen Ertrag von 76,8 dt/ha ein, womit nicht nur der Vorjahreswert deutlich, sondern auch das mehrjährige Mittel unterschritten wurde. Hierbei schwankten die Ernteergebnisse abhängig von den Standort- und Witterungsbedingungen regional stark, wobei Sachsen-Anhalt bei der Getreideernte insgesamt zu den Bundesländern mit den höchsten Erträgen zählte. Mit Blick auf die Preisentwicklung fehlten den Weizenpreisen zuletzt über Wochen Impulse für Anstiege, sie bewegten sich auf dem Terminmarkt (Matif in Paris) bei 160 EUR/t, da eine Nachfrage am Markt derzeit kaum besteht. Für die Tonkens Agrar AG sind die deutschen Kassamarkt-Preise entscheidend, welche sich aber an den internationalen Terminmärkten orientieren.
Nachdem im Vorjahr bei der Gerstenernte mit 120 dt/ha ein neuer Spitzenwert erreicht worden war, konnte der Tonkens Konzern in 2016 mit 98 dt/ha einen sehr guten durchschnittlichen Hektarertrag erzielen. Bundesweit fiel die Ernte, trotz gestiegener Anbauflächen, mit durchschnittlich 70,8 dt/ha deutlich geringer aus als in den beiden Jahren zuvor, dieser Wert liegt jedoch über dem mehrjährigen Mittel.
Winterraps
Beim Winterraps erzielte die Tonkens Agrar AG mit 44 dt/ha eine Erntemenge auf Vorjahresniveau. Der Bundesdurchschnitt lag bei 35 dt/ha und konnte damit deutlich übertroffen werden. In Deutschland nahm die Erntemenge beim Raps insgesamt, trotz ausgedehnter Anbauflächen, um mehr als 7 % auf 4,66 Mio. t ab. Grund hierfür war der verregnete Sommer, der insbesondere in Norddeutschland den Krankheitsdruck erhöhte und auch den Ölgehalt verminderte. Der Ölgehalt entsprach bei Tonkens den guten Vorjahreswerten. Bei der Tonkens Agrar AG wurde Winterraps auf einer Fläche von 339 ha (Vj. 327 ha) angebaut. Global betrachtet sorgen eine verringerte Rapsernte und eine gute Nachfrage nach Rapsöl derzeit für eine stabile Preislage. Die geringeren Erntemengen sind größtenteils jedoch der EU zuzurechnen. Innerhalb der EU würde dies normalerweise zu einem Preisanstieg führen, die Ölmühlen können aber auf Importe aus Kanada und Australien zurückgreifen. Bislang gestaltet sich die Preislage beim Raps für die deutschen Landwirte daher schwierig, die Tonkens Agrar AG ist aktuell mit rund 5 % niedrigeren Preisen als im Vorjahr konfrontiert.
Kartoffeln und Zwiebeln
Die Kartoffelernte der Tonkens Agrar AG ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit und extremen Hitzeperiode im Spätsommer/Herbst konnte mit der Rodung der Kartoffeln erst ab Mitte September 2016 begonnen werden. Nach den benötigten Niederschlägen hatten sich die Rodebedingungen deutlich verbessert. Zuvor erschwerten harte Böden, Staub und Klutenbildung sowie sehr warme Bodentemperaturen die Ernte. Für die Einlagerung muss die Kartoffel heruntergekühlt werden. Somit sind niedrigere Temperaturen beim Roden von Vorteil. Die bislang gerodeten Kartoffeln weisen eine gute Qualität auf. Über die zu erwartende Erntemenge kann gegenwärtig noch keine verlässliche Aussage getroffen werden. Die Anbaufläche auf Konzernebene betrug knapp 607 ha (Vj. 577 ha). Tonkens setzte in dieser Erntesaison auch auf neue, speziell für die eigene Veredelung geeignete Kartoffelsorten. Deutschlandweit wird von einer gegenüber Vorjahr um 1,9 % auf 10,2 Mio. t verringerten Ernte ausgegangen, welche das mehrjährige Mittel um 5 % verfehlt. Die Anbaufläche erreichte mit 235.500 ha einen neuen Tiefstand. Die Preisentwicklung bei der freien Ware ist stabil, aufgrund des knapperen Angebots sind steigende Preise möglich, nicht zuletzt auch aufgrund witterungsbedingter Einbußen bei Qualität und Größe der Knollen.
Bei Zwiebeln wurde bundesweit trotz einer ausgedehnten Anbaufläche nur eine unter Vorjahresniveau liegende Erntemenge von 500.000 t (Vj. 480.000 t) eingebracht. Für die Tonkens Agrar AG war 2016 ein starkes Zwiebeljahr, der durchschnittliche Hektarertrag belief sich auf 562 dt.
Mais und Zuckerrüben
Die Maisernte bei der Tonkens Agrar AG ist abgeschlossen, die Erträge liegen auf einem Durchschnittsniveau der Vorjahre. Entgegen anderer deutscher Anbaugebiete verzeichnete die Gesellschaft keine Ausfälle durch den nassen Sommer und den ungewöhnlich trockenen und sehr warmen September 2016. Insgesamt baute die Tonkens-Gruppe Mais auf einer Fläche von 535 ha (Vj. 633 ha) an. Damit sind ausreichende Bestände für die Futterversorgung des Milchviehs vorhanden.
Rückläufige Bestände und eine gegenüber Vorjahr aufgrund widriger Witterungsbedingungen verringerte Weltmaisernte trieben die Maispreise international an. Eine starke Nachfrage gab es insbesondere an der Börse in Chicago.
Für den Zuckergehalt der Zuckerrüben war der warme und trockene September 2016 fördernd, nicht aber für die Ertragsmenge. Mit der Ernte der Zuckerrüben hat die Tonkens Agrar AG bereits begonnen. Die ersten geschätzten Erntemengen sprechen für einen hohen Naturalertrag. Über den Zuckergehalt wird erst die Verarbeitung in der Zuckerfabrik Auskunft geben. Die Lieferung an die Zuckerfabrik ist ab der KW 42 vorgesehen. Bundesweit wird eine durchschnittliche Ernte erwartet. 2016 ist das letzte Jahr der Zuckerrübenquote mit festen Preisen - ab 2017 wird es auch auf dem Zuckermarkt eine freie Marktpreisbildung geben.
Tonkens setzt weiter auf Steigerung des Anteils an Eigentumsflächen
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2016 des abgelaufenen Geschäftsjahres 2015/2016 hat sich die Gesamtfläche des Tonkens Konzerns zwar leicht von 3.299 ha auf 3.241 ha verringert. Dies ist auf ausgelaufene Pachtverträge zurückzuführen. Dafür investierte die Tonkens Gruppe in weitere Eigentumsflächen, wodurch sich der Anteil dieser auf 13,2 %, bzw. 429 ha (Vj. 12,3 %, bzw. 407 ha) erhöhte. Auch zukünftig wird die Gesellschaft unter geeigneten Bedingungen weitere Flächenkäufe tätigen, um so den Anteil von Pachtflächen zu verringern und u.a. das Sachanlagevermögen zu stärken.
Über die Tonkens Agrar AG:
Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit mehreren Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau / Milchproduktion / Lagerung, Vermarktung und Veredelung / Erneuerbare Energie. Die Tonkens Agrar AG ist in der Herstellung von Agrarprodukten ausschließlich in Deutschland tätig.
Anstehende Termine:
Ende November 2016 Veröffentlichung Jahresabschluss 2015/2016
Mitte Dezember 2016 Veröffentlichung Geschäftsbericht 2015/2016
Weitere Informationen:
www.tonkens-agrar.de
Kontakt:
Tonkens Agrar AG
Gerrit Tonkens, Vorstand
Welsleber Straße 1, 39171 Sülzetal
Telefon +49 (0) 39205 41 74 - 10
Telefax +49 (0) 39205 41 74 - 20
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