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Diebold Nixdorf Holding Germany Inc. & Co. KGaA.

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Pressemitteilung vom 10.11.2009

Wincor Nixdorf bei Umsatz und Ergebnis unter Vorjahr - trotzdem gestärkt für ein erneut schwieriges nächstes Geschäftsjahr

Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2008/2009 (30. Sept.)

Wincor Nixdorf bewältigt das abgelaufene, stark von der Wirtschaftskrise geprägte Geschäftsjahr mit moderatem Umsatz-, allerdings deutlicherem Ergebnisrückgang. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen auf ein Anhalten der schwierigen Rahmenbedingungen eingestellt. Der Konzernumsatz des IT-Spezialisten für das Filialgeschäft von Banken und Handelsunternehmen sank im Geschäftsjahr 2008/2009 um 3 % auf 2.250 Mio. € (2007/2008: 2.319 Mio. €). Das operative Ergebnis (EBITA) verringerte sich um 13 % auf 179 Mio. € (206 Mio. €), das Periodenergebnis sank um 10 % auf 114 Mio. € (127 Mio. €). Nach Überzeugung des Vorstandsvorsitzenden Eckard Heidloff sind die erzielten Resultate ein Beleg dafür, dass Wincor Nixdorf aktiv auf die unvorhersehbar starke Ausweitung der Wirtschaftskrise reagiert hat. Dies sei insofern wichtig, als in vielen Ländern auch weiterhin nur mit einer langsamen und unstetigen wirtschaftlichen Erholung zu rechnen sei. „Wir haben uns im Verlauf der letzten Monate auf Basis eines erfolgreichen Managements des Leistungsportfolios und der Kosten an die deutlich veränderten Rahmenbedingungen angepasst“, erklärte Heidloff. Er verwies darüber hinaus auf die gestärkte Bilanz mit der erhöhten Eigenkapitalquote und der verringerten Verschuldung. „Wincor Nixdorf geht stabil in das Geschäftsjahr 2009/2010, das erneut nicht einfach wird“ so Heidloff.

Nach Überzeugung des Vorstandsvorsitzenden ist Wincor Nixdorf flexibel und mit Augenmaß in der Krise vorgegangen. So wurde zum Beispiel trotz des wirksamen Kostenmanagements das hohe Investitionsniveau in Forschung und Entwicklung beibehalten. Zudem hat sich das Unternehmen auf das differenzierte Investitionsverhalten der Kunden eingestellt. So wurde eine Steigerung der Umsätze mit Software/Services um 5 % erreicht. Dies trug zur Stabilisierung des Geschäfts bei, ohne allerdings die Rückgänge im Hardware-Geschäft um 9 % voll zu kompensieren. Als weiteres Beispiel für ein erfolgreiches Einstellen auf Marktbedingungen nannte Heidloff die Geschäftsentwicklung in Deutschland, wo es gelang, den Umsatz trotz des konjunkturellen Abschwungs um 7 % zu erhöhen.

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2009/2010 sieht Wincor Nixdorf noch keine grundsätzliche Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Geschäft mit IT-Lösungen für Retailbanken und Handelsunternehmen. „Angesichts eines im Vergleich zum Vorjahr schwierigen 1. Halbjahres erwarten wir für das Gesamtgeschäftsjahr einen erneuten Rückgang bei Umsatz und operativem Ergebnis. Dieser sollte allerdings nicht stärker als im zurückliegenden Geschäftsjahr ausfallen“, sagte Heidloff. Mittelfristig rechne er in Retailbanking und Handel aber mit einer Rückkehr zu höherem Investitionsaufkommen, da der Druck auf die Unternehmen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern in beiden Branchen fortbestehe und dies Geschäftschancen für Wincor Nixdorf eröffne. Wincor Nixdorf halte daher an den beim Börsengang genannten mittelfristigen Zielsetzungen fest, die eine jährliche Steigerung von durchschnittlich 6 % beim Umsatz und 8 % beim EBITA vorsehen. „Diese Wachstumslinie bleibt unser Ziel, auch wenn die Rahmenbedingungen noch einige Zeit schwierig bleiben. Mit den eingeleiteten Maßnahmen sind wir zuversichtlich, gestärkt aus der Krise hervorgehen zu können“, betonte Heidloff.

Uneinheitliche Entwicklung in den Regionen
Die Entwicklung in den Regionen verlief im Geschäftsjahr 2008/2009 insgesamt uneinheitlich. In Deutschland stiegen die Umsätze um 7 % auf 627 Mio. € (588 Mio. €). Damit erhöhte sich die Inlandsquote am Konzernumsatz auf 28 % (25 %).
In der Region Europa (ohne Deutschland) sanken die Erlöse um 12 % auf 1.064 Mio. € (1.215 Mio. €). Damit steuerte die Region Europa mit 47 % (53 %) den größten Anteil zum Konzernumsatz bei.
Positiv entwickelte sich das Geschäft in der Region Asien/Pazifik/Afrika, wo sich ein deutlicher Umsatzanstieg um 9 % auf 359 Mio. € (329 Mio. €) ergab. Damit erweiterte sich der Anteil der Region Asien/Pazifik/Afrika am Konzernumsatz auf 16 % (14 %).
In der Region Amerika erhöhten sich die Umsatzerlöse um 7 % auf 200 Mio. € (187 Mio. €). Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz stieg damit auf 9 % (8 %).

Umsatzrückgang bei Banking und Retail
Im Geschäft mit Banken lag der Umsatz im Berichtsjahr bei 1.532 Mio. € und blieb damit um 1 % unter dem Vorjahreswert (1.547 Mio. €). Der Umsatz im Geschäft mit Handelsunternehmen erreichte 718 Mio. € und sank damit um 7 % unter das Vorjahresniveau (772 Mio. €).
Nach Geschäftsarten aufgeschlüsselt sanken die Umsatzerlöse aus dem Hardware-Geschäft im Berichtsjahr auf 1.224 Mio. € (1.346 Mio. €). Der Anteil des Hardware-Geschäfts am Konzernumsatz ging damit auf 54 % (58 %) zurück. Insgesamt erhöhten sich die Umsatzerlöse für Software/Services auf 1.026 Mio. € (973 Mio. €). Dementsprechend stieg der Anteil des Software/Services-Geschäfts am Konzernumsatz im Berichtsjahr auf 46 % (42 %).

F&E-Quote leicht gestiegen
Die weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sanken im Geschäftsjahr 2008/2009 um 2 % auf 103 Mio. € (105 Mio. €). Dagegen erhöhte sich die F&E-Quote im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 %. Zum Stichtag lag die Gesamtzahl der F&E-Beschäftigten bei 956 (945) und damit bei einer Quote in Höhe von 10 % aller Beschäftigten.

Mitarbeiterzahl geringfügig gesunken
Zum Stichtag 30. September 2009 waren bei Wincor Nixdorf weltweit 9 381 Mitarbeiter beschäftigt und damit 79 weniger als im Vorjahr (9 460). Insgesamt ging die Belegschaft außerhalb Deutschlands um 71 auf 5 193 (5 264) zurück. In Deutschland betrug die Mitarbeiterzahl 4 188 und lag damit in etwa auf Vorjahresniveau (4 196).


Dividendenvorschlag von 1,85 € je dividendenberechtigte Aktie
Wincor Nixdorf setzt seine bisherige Dividendenpolitik kontinuierlich fort. Auch für die Dividende des Geschäftsjahres 2008/2009 stellt das Periodenergebnis vor Aufwendungen aus dem Carve-out die Grundlage für die Bemessung der Ausschüttung dar. Hiervon sollen etwa 50 % in Form einer Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Für das Berichtsjahr ergibt sich damit - vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats - ein Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung von 1,85 € je dividendenberechtigte Aktie, was einem Rückgang von 13 % gegenüber der Vorjahresdividende von 2,13 € entspricht.

Weitere Erläuterungen zum Geschäftsjahr 2008/2009 sind in dem ausführlichen Dokument zu finden, das die Wincor Nixdorf AG heute im Rahmen der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf veröffentlicht. Die PDF-Datei steht unter http://www.wincor-nixdorf.com unter der Rubrik Investor Relations / Berichte & Finanzdaten zum Download bereit.