Beate Uhse Aktiengesellschaft / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
13.11.2015 09:21

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Zwischenmitteilung der Beate Uhse Aktiengesellschaft gemäß § 37x WpHG im zweiten Halbjahr 2015

Im dritten Quartal 2015 verzeichnete der Beate Uhse Konzern rückläufige Umsätze und ein unerwartet negatives Ergebnis. Neben Sondereffekten trug hierzu auch die operativ schlechtere Geschäftsentwicklung bei.
Der Umsatz ging im Zeitraum Juli bis September 2015 von 35,3 Mio. Euro im Vorjahresquartal um 4,7 Mio. Euro auf 30,6 Mio. Euro zurück. Bereinigt um den Wegfall der Ländermärkte Norwegen und Italien sowie um die Schließung einzelner nicht rentabler Filialen, fiel der Umsatz im dritten Quartal um 1,5 Mio. Euro (4,6%) geringer aus. Ursächlich hierfür ist insbesondere, dass die Umsetzung der neuen Markenausrichtung im B2C-Bereich mehr Zeit erfordert als erwartet. Zeitgleich gingen die Umsätze im klassischen Kataloggeschäft schneller zurück als geplant. Bezogen auf die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres lag der flächenbereinigte Umsatz mit 0,4 Mio. Euro (0,4%) leicht unter dem Vorjahr.

Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich im dritten Quartal auf -4,5 Mio. Euro (Q3/2014: 0,5 Mio. Euro). Mit insgesamt 4,3 Mio. Euro führten hierzu im dritten Quartal 2015 insbesondere folgende Effekte:
- Aufgrund der aktuellen und zu erwartenden zukünftigen Geschäftsentwicklung waren für den niederländischen Einzelhandel nicht liquiditätswirksame Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in     Höhe von 1,9 Mio. Euro im EBIT zu erfassen.

- Die Marktentwicklung im Einzelhandel rechtfertigt aus Sicht des Vorstands keine Investitionen in ein neues Erotikmuseum. Infolgedessen waren nicht liquiditätswirksame Wertverluste auf die vorhandenen Museumsexponate in Höhe von 1,2 Mio. Euro zu buchen. Bis zur Schließung des Shops und Erotikmuseums im September 2014 wurden die über 5.000 erworbenen Museumsexponate auf rund 1.100 Quadratmetern in Berlin     ausgestellt.

- Wie im Konzernhalbjahresbericht informiert, leitete der Vorstand im dritten Quartal umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung ein. Diese Maßnahmen führten auch zum Abbau von rund 60 Mitarbeitern. Die hiermit verbundenen Abfindungsansprüche führten zu einer Ergebnisbelastung in     Höhe von 1,0 Mio. Euro.

- Veränderte Wechselkurse des Euros gegenüber dem US-Dollar einerseits und im Vergleich zum Schweizer Franken andererseits minderten das EBIT im Zeitraum Juli bis September um 0,2 Mio. Euro.
Ergebnismindernd wirkten sich auch der operativ um 1,5 Mio. Euro geringere Umsatz sowie Rabattaktionen mit geringerer Rohertragsmarge zum Abbau von Warenvorräten aus.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres belief sich das operative Ergebnis (EBIT) auf -7,2 Mio. Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum konnte ein positives EBIT von 1,9 Mio. Euro erzielt werden. Der Ergebnisrückgang um 9,1 Mio. Euro resultiert mit 4,3 Mio. Euro aus den oben genannten vier Effekten. Daneben belasteten im ersten Halbjahr 2015 die verschlechterten Wechselkurse das EBIT mit 4,4 Mio. Euro. Hiervon entfielen 3,3 Mio. Euro auf die Entwicklung des Euros zum US-Dollar und 1,1 Mio. auf die veränderte Relation des Euros zum Schweizer Franken (siehe Konzernhalbjahresbericht der Beate Uhse Aktiengesellschaft).
Kennzahlen des Beate Uhse Konzerns (IFRS)


Am 23. September 2015 gab die Beate Uhse Aktiengesellschaft bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende Serge van der Hooft aus persönlichen Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers wird Cornelis Vlasblom (CFO) als Alleinvorstand agieren. Der Aufsichtsrat hat umgehend mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Herrn van der Hooft begonnen.

Einzelhandel
Im dritten Quartal 2015 erzielte der Einzelhandel Umsätze in Höhe von 8,1 Mio. Euro. Damit ging der Umsatz um 3,4 Mio. Euro (Q3/2014: 11,5 Mio. Euro) zurück. Mit Umsätzen von 3,2 Mio. Euro resultiert dies überwiegend aus der Aufgabe der Geschäftsaktivitäten in Norwegen und Italien sowie aus der Schließung von unrentablen und nicht zukunftsträchtigen Shops, insbesondere in den Niederlanden. Flächenbereinigt lagen die Umsätze im Zeitraum Juli bis September um 0,2 Mio. Euro (2,7%) hinter dem Vorjahresquartal zurück, während in den Vorquartalen noch flächenbereinigte Umsatzzuwächse erzielt werden konnten. Hierin zeigt sich, dass die Erschließung der neuen Zielgruppen und Produktwelten noch nicht nachhaltig genug umgesetzt werden konnte und mehr Einsatz erfordert. In den ersten neun Monaten 2015 konnte hingegen ein bestandsbezogenes Umsatzplus von 0,6 Mio. Euro (2,5%) realisiert werden.

Das operative Ergebnis (EBIT) fiel in Folge
- der Wertberichtigung auf Geschäfts- und Firmenwerte (1,9 Mio. Euro),
- des Wertverlusts bei den Museumsexponate (1,2 Mio. Euro),
- der auf den Einzelhandel entfallenden Aufwendungen aus Abfindungen im Zuge des Mitarbeiterabbaus (0,2 Mio. Euro) und
- der verschlechterten Währungsrelation Euro/US-Dollar (0,1 Mio. Euro)
mit -3,3 Mio. Euro (Q3/2014: 0,0 Mio. Euro) negativ aus. Bezogen auf den Zeitraum Januar bis September lag das EBIT mit -4,1 Mio. Euro um 4,8 Mio. Euro unterhalb des entsprechenden Vorjahreszeitraums (0,7 Mio. Euro). Neben den mit insgesamt 3,4 Mio. Euro im dritten Quartal angefallenen vier Effekten wirkte sich dabei insbesondere der Aufwand des ersten Halbjahres aus der verschlechterten Euro/US-Dollar Entwicklung mit 0,6 Mio. Euro aus.

Kennzahlen Einzelhandel


Versandhandel
Das weiterhin rückläufige klassische Kataloggeschäft führte im Wesentlichen dazu, dass der Versandhandel im dritten Quartal 2015 mit einem Umsatz von 12,8 Mio. Euro um 1,1 Mio. Euro (7,8%) geringere Umsätze als im Vorjahr (Q3/2014: 13,9 Mio. Euro) zu verzeichnen hatte. Auch der Handel im E-Commerce Bereich, der inzwischen 87% zum Umsatz des Versandhandels beisteuert, erfüllte noch nicht die in ihn gesetzten Erwartungen. Zum einen trägt die TV-Werbung noch nicht nachhaltig genug zur Stärkung der Umsätze bei, zum anderen erfordert auch der Ausbau dieses B2C-Bereichs mehr Zeit in der Ausrichtung auf die veränderten Produkt- und Kundengruppen. In den ersten neun Monaten 2015 ging der Umsatz im Versandhandel um 2,4 Mio. Euro (5,4%) auf 42,0 Mio. Euro zurück.

Das operative Ergebnis (EBIT) sank im dritten Quartal von 0,8 Mio. Euro auf -0,1 Mio. Euro. Neben dem auf den Versandhandel entfallenden Aufwand aus Abfindungen im Zuge des Mitarbeiterabbaus (0,3 Mio. Euro), der geringeren Rohertragsmarge aufgrund der eingeleiteten Reduzierung der Warenbestände (0,2 Mio. Euro) und der Ergebnisbelastung aus dem im Vergleich zum Euro gestiegenen US-Dollar (0,2 Mio. Euro) führte der geringere Umsatz zu dieser Ergebnisentwicklung.

Im Zeitraum Januar bis September 2015 fiel das EBIT mit -0,3 Mio. Euro um 2,9 Mio. Euro niedriger als im Vorjahr aus. Zusätzlich zu den im dritten Quartal entstandenen Ergebnisminderungen, resultierte dies aus den geringeren Umsätzen des ersten Halbjahrs sowie aus den in diesem Zeitraum realisierten Belastungen aus der Entwicklung des Euros zum US-Dollar in Höhe von 1,2 Mio. Euro.

Kennzahlen Versandhandel


Großhandel
Der Großhandel erzielte im dritten Quartal Umsätze in Höhe von 8,4 Mio. Euro und lag damit 2,3% unterhalb des Vorjahresquartals (Q3/2014: 8,6 Mio. Euro). Bereinigt um die Umsätze aus dem Contentvertrieb, die 2014 noch dem Großhandel zugeordnet waren, aus strategischen Gründen seit 2015 jedoch in das Segment Entertainment integriert wurden, hätte der Großhandel im Umsatz um 5,3% zugelegt.

Das operative Ergebnis (EBIT) des Großhandels ging im dritten Quartal aufgrund des Anstiegs des US-Dollars im Vergleich zum Euro um 0,2 Mio. Euro sowie durch den Aufwand für Abfindungen um 0,4 Mio. Euro - in Summe um 0,6 Mio. Euro - zurück. Im Zeitraum Januar bis September sank das EBIT um 1,2 Mio. Euro, da im ersten Halbjahr bereits eine Ergebnisbelastung aus dem verschlechterten Wechselkurs des Euros zum Dollar in Höhe von 1,5 Mio. Euro auszuweisen war.

Kennzahlen Großhandel


Entertainment
Im Entertainment lag der Umsatz im dritten Quartal 2015 mit 1,3 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Ohne die Umsätze aus der neuen Zuordnung der Contentvermarktung (s.o. Großhandel) zur Bündelung des Vertriebs von Filmmaterial, lägen die Umsätze um 0,1 Mio. Euro unterhalb des Vorjahres. Im Zuge dieser neuen Zuordnung konnten im ersten Halbjahr Erlöse aus der Vermarktung von GÜFA-Rechten (Gesellschaft zur Übernahme und Wahrnehmung von Filmaufführungsrechten) in Höhe von 1,1 Mio. Euro realisiert werden, die dazu beitrugen, dass die Umsätze im Zeitraum Januar bis September um 1,5 Mio. Euro über dem Vorjahr lagen.

Abfindungen, Rückstellungen und höhere Vertriebskosten führten im dritten Quartal zu einem EBIT von -0,3 Mio. Euro (Q3/2014: 0,2 Mio. Euro). Aufgrund der Erlöse aus der Vermarktung von GÜFA-Rechten konnte bis September jedoch ein um 0,9 Mio. Euro höheres EBIT als im entsprechenden Vorjahreszeitraum erzielt werden.

Kennzahlen Entertainment


Ausblick
In der am 28. Oktober 2015 veröffentlichten Gewinnwarnung informierte der Vorstand der Beate Uhse Aktiengesellschaft darüber, dass die Prognose für das Geschäftsjahr 2015 nicht eingehalten werden kann. Diese Prognose lag beim Umsatz zwischen 134 Mio. Euro und 139 Mio. Euro und beim Gewinn zwischen 2 Mio. Euro und 5 Mio. Euro.

Aufgrund der in diesem Zwischenbericht aufgezeigten Entwicklungen erarbeitet der Vorstand derzeit ein umfangreiches Maßnahmenpaket für alle Vertriebswege. Mit der Fertigstellung dieses Maßnahmenpakets wird bis Mitte Januar 2016 gerechnet. Im Anschluss informiert der Vorstand über die einzelnen Schritte, die zur Verbesserung der Geschäftsentwicklung umgesetzt werden. Die Abgabe einer neuen Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2015 ist daher aus Sicht des Vorstands aktuell nicht möglich.


13.11.2015 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de

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