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Mountain Alliance AG

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Pressemitteilung vom 18.05.2020

Original-Research: Mountain Alliance AG (von Montega AG)

Original-Research: Mountain Alliance AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Mountain Alliance AG

Unternehmen: Mountain Alliance AG
ISIN: DE000A12UK08

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 18.05.2020
Kursziel: 6,50
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Henrik Markmann, Charlotte Meese

Fokussierung auf den Digitalsektor hilft in der aktuellen Krise  
Mountain Alliance hat jüngst die finalen Geschäftszahlen für das Jahr 2019 publiziert und dabei entgegen unserer Erwartungen einen leicht gestiegenen NAV ausgewiesen.
 
NAV trotz operativer Schwächen über Vorjahr: Im abgelaufenen Geschäftsjahr gingen die Erlöse um 33,3% yoy auf 13,5 Mio. Euro zurück. Zu begründen ist dies vor allem mit einer schwachen Entwicklung des TV-Marktes, die sich negativ auf das Geschäft der Full-Service-Bewegtbildagentur getonTV auswirkte. Zudem schwächelte das Wachstum der Print-on-Demand-Plattform Shirtinator. Auf Ergebnisebene wirkten hier auch die höheren IT-Kosten für den Relaunch der Plattform negativ auf das EBIT (-2,2 Mio. Euro vs. -1,9 Mio. Euro im Vj.). Durch eine erfreuliche Entwicklung des Beteiligungsergebnisses verbesserte sich jedoch das Finanzergebnis, sodass der Jahresfehlbetrag mit -1,7 Mio. Euro nahezu konstant gehalten werden konnte.
 
Unter Berücksichtigung der Zu- und Abschreibungen im Beteiligungsportfolio summierte sich der Portfoliowert auf 45,6 Mio. Euro (2018: 44,3 Mio. Euro) und führte nach Abzug der Finanzverbindlichkeiten zu einem leicht gestiegenen NAV von 40,1 Mio. Euro (2018: 39,6 Mio. Euro). Dies entspricht einem NAV pro Aktie i.H.v. 6,39 Euro. Auch bilanziell ist Mountain Alliance u.E. gut aufgestellt und verfügt bei einer relativ konstanten EK-Quote von 75% per 31.12. über 2,6 Mio. Euro Liquide Mittel. Durch den Teilexit bei AlphaPet, der im April zu einem Mittelzufluss im niedrigen einstelligen Mio.-Euro-Bereich führte (MONe: 2,2 Mio. Euro), sowie die jüngst erfolgte Kapitalerhöhung mit einem Brutto Emissionserlös von 3,0 Mio. Euro hat sich die Liquiditätsausstattung des Unternehmens weiter verbessert.  
Auswirkungen der „Corona-Krise“ auf die Kernbeteiligungen: Für 2020 hat der Vorstand aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten keine Guidance veröffentlicht. Wir gehen davon aus, dass die COVID19-Pandemie den Aufstieg digitaler Geschäftsmodelle fördert, wenngleich zumindest die kurzfristigen Effekte auf die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Portfoliounternehmen differenziert zu betrachten sind. Für die Kernbeteiligungen ergeben sich u.E. die folgenden Auswirkungen:  
- AlphaPet Ventures: Aufgrund des strukturellen Wachstums im E-Commerce und der Nachfrage nach Produkten des täglichen (Heimtier-)Bedarfs halten wir Unternehmen wie AlphaPet für klare Profiteure der „Corona-Krise“. Auf Basis der jüngsten Zahlen des börsennotierten Wettbewerbers zooplus gehen wir davon aus, dass auch AlphaPet aktuell eine erfreuliche operative Entwicklung und eine hohe Neukundengewinnung aufweist. Das Closing der Healthfood24- Übernahme in Q1 sollte die Dynamik der Umsatzentwicklung noch zusätzlich erhöht haben, sodass die Umsatzschwelle von 100 Mio. Euro laut Unternehmen schon früher realisiert werden könnte und u.E. bereits im laufenden Jahr möglich scheint.
 
- Exasol: Das Geschäftsmodell des Big Data-Spezialisten Exasol weist mit rund 65% einen hohen Anteil wiederkehrender Umsätze auf, was insbesondere in Krisenzeiten die Erlösströme stabilisieren sollte. Allerdings dürfte die konjunkturelle Eintrübung und die damit verbundene Investitionszurückhaltung einiger Kunden zumindest kurzfristig Bremsspuren im dynamischen Wachstumspfad der letzten Jahre hinterlassen. Zur Finanzierung der internationalen Expansionspläne hat Exasol nun das ursprünglich schon für Q1 avisierte IPO initiiert. Das Unternehmen möchte noch im Mai an die Börse gehen und damit bis zu 54 Mio. Euro zur Wachstumsfinanzierung einsammeln. Die IPO-Preisspanne sieht ein Bewertungsniveau zwischen 189 und 233 Mio. Euro vor, das leicht über unserem Wertansatz liegt (MONe: 181 Mio. Euro).
 
- Lingoda: Die Online-Sprachschule Lingoda dürfte durch ihr Stay-at-Home-Geschäftsmodell und die Ausgangsbeschränkungen der letzten Wochen ein erfreuliches Wachstum aufweisen. So unterstützt das Unternehmen beispielsweise im Rahmen der Initiative „StayHomeKeepLearning“ aktuell weltweit Offline-Sprachlerninstitute bei der Umstellung auf Fernlehre und profitiert somit u.E. von einem spürbaren Anstieg der Neukundenzahlen. Eine ähnliche Entwicklung war jüngst auch beim Wettbewerber Babbel zu sehen, der laut einer Unternehmensmeldung ebenfalls von den Einschränkungen des öffentlichen Lebens profitierte und dabei im März eine Steigerung der Anmeldezahlen von bis zu 200% verzeichnete.
 
- Promipool: Beim Online-People-Magazin Promipool dürften sich u.E. erst nachgelagert positive Effekte aus der „Corona-Krise“ ergeben. Auf der einen Seite gehen wir davon aus, dass der Traffic des Online-Portals in den letzten Wochen deutlich gestiegen ist. Auf der anderen Seite rechnen wir mit rückläufigen bzw. teilweise auch komplett eingefrorenen Marketingbudgets bei Kunden (v.a. Travel). Aktuell dürfte es dem Unternehmen daher noch nicht gelingen, den erhöhten Traffic in Wachstum umzuwandeln. Nichtsdestotrotz sollten die gestiegenen Nutzerzahlen Promipool bei der Akquise neuer Werbemandate helfen, sobald sich die wirtschaftliche Lage wieder normalisiert.
 
- Shirtinator: Ein Großteil des Bestellvolumens auf der Print-on-Demand-Plattform Shirtinator ist eventbezogen. Durch die Vielzahl an jüngst abgesagten Veranstaltungen wie Konzerte oder Hochzeiten dürfte auch der Auftragseingang bei Shirtinator zumindest in H1/20 entsprechend rückläufig sein. Ein Teil dieses Verlusts sollte das Unternehmen jedoch durch den bereits gestarteten Verkauf von Gesichtsmasken sowie die zeitnahe Einführung von personalisierten Masken kompensieren können.  
Nach unserem Gespräch mit dem Management sind zum aktuellen Zeitpunkt weder die Kernbeteiligungen noch weitere Portfoliounternehmen in bedrohlicher Liquiditätslage, sodass auch noch keine interne Finanzierungsrunde notwendig war. Vielmehr sehen wir Mountain Alliance durch den jüngsten Mittelzufluss in der komfortablen Position, um bei sich ergebenden Opportunitäten das Beteiligungsportfolio weiter auszubauen.  
Bewertungsmodell leicht angepasst: Wir haben unser Bewertungsmodell überarbeitet und einen leicht gestiegenen fairen Nettoinventarwert i.H.v. 49,5 Mio. Euro (zuvor: 46,5 Mio. Euro) ermittelt. Zurückzuführen ist dies primär auf den gestiegenen Buchwert der Private Equity-Beteiligungen (28,5 Mio. Euro vs. zuvor 27,5 Mio. Euro) sowie einen etwas höheren Potenzialwert für AlphaPet (5,0 Mio. Euro vs. zuvor 4,8 Mio. Euro) und den Mittelzufluss aus der jüngst durchgeführten Kapitalerhöhung. Da sich durch die Kapitalmaßnahme auch die Aktienzahl erhöht hat, reduziert sich der NAV je Aktie auf 7,18 Euro (zuvor: 7,41 Euro). Unter Berücksichtigung des unveränderten Holdingabschlags von 10% ergibt sich ein neues Kursziel von 6,50 Euro (zuvor: 6,70 Euro).
 
Fazit: Mountain Alliance hat trotz operativer Schwierigkeiten bei einzelnen Beteiligungen das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem leicht höheren NAV abgeschlossen. Wenngleich wir das Unternehmen durch die Fokussierung auf den Digitalsektor auch in der aktuellen Marktphase als gut positioniert betrachten, dürfte die „Corona-Krise“ kurzfristig auch negative Auswirkungen auf der Beteiligungsebene haben. Dennoch wird auf dem aktuellen Kursniveau das Potenzial des Portfolios u.E. nicht ausreichend reflektiert, sodass wir unsere Kaufempfehlung bestätigen.  
 
 
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++  
Über Montega:
 
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/20817.pdf

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